galerienspiegel:
Lili Fischer, Georg Jappe: Torfes Träume. Nein, nicht in die intellektuellen Verschlingungen von „Zettels Traum“, sondern in die Fibern eines mythenumwobenen Naturphänomens begeben sich beide Künstler in ihrem neuesten Projekt, das sich in Performance, Ausstellung und Künstlerbuch teilt. Bequem auf Torfbarren liegend, können die Ausstellungsbesucher zum Beispiel – wie antik-mittelalterliche Freskenmaler, die auf Gerüsten unter der Decke lagen oder hingen – an die Decke projizierte Moore und Flusslandschaften begutachten; heikel die Frage, in welchen Tiefen sich der Betrachter dabei selbst verortet und ob er vielleicht unterzugehen droht. Torfbetten, Zeichnungen und Fotos präsentiert die Schau, die sich einem Stück kultivierbarer, teils im Rückzug begriffener Natur widmet; von auf ewig mumifizierten Moorleichen gar nicht erst zu reden ...
Eröffnung: Di, 17.8., 18 Uhr, Altonaer Museum, Di–So 11–18 Uhr; bis 17.10.
Großmutter und die Kampfmaschine – Arik Tan Tjhen: Aus Plastiken, Zeichnungen, Gemälden und musikalischen Darbietungen setzt sich die Abschlussausstellung des Absolventen der Freien Kunstschule Hamburg zusammen. Gelernter Krankenpfleger ist er eigentlich, hat sich im Laufe der Zeit aber nicht nur der asiatischen Kampfkunst – daher die Idee zum Bau einer „Kampfmaschine“ –, sondern auch dem Oberton- und Kehlkopfgesang verschrieben. Unterrichtskonzepte und Ideen für auf Zeichnungen basierende Forschungsprojekte komplettieren Tan Tjhens Arbeit; abgesehen davon mache er Aktzeichnungen, Tierstudien und pflege regelmäßig – morgens und abends – seine Großmutter, sagt er.
Eröffnung: Sa, 14.8., 19 Uhr, Freie Kunstschule Hamburg, Friedensallee 44; Mi 19–21, Sa 15–18 Uhr. PS
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