chronologie:
Dezember 1991: Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) wird gegründet. Gesellschafter sind die länder Berlin und Brandenburg mit je 37 sowie der bund mit 26 Prozent.Januar 1992: Die planungen für den flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) beginnen. Die öffentliche hand kauft land für den flughafen auf („baufeld ost“), was sich später als fehlspekulation herausstellt. Dadurch gehen über 230 millionen euro verloren.Mai 1994: Das raumordnungsverfahrens wird eröffnet. Geprüft werden die standorte Schönefeld, Sperenberg und Jüterbog.November 1994: Das raumordnungsverfahren votiert für Sperenberg. Hier sollen 60 millionen passagiere pro jahr abgefertigt werden. Schönefeld ist raus.Juni 1996: Die gesellschafter entscheiden sich dennoch für Schönefeld. Sperenberg ist zu weit weg, die verkehrsanbindung wäre zu teuer. Die flughäfen Tegel und Tempelhof sollen im gegenzug geschlossen werden.November 1997: Sieben konsortien erklären ihr interesse an bau und betrieb des flughafens.Juni 1998: Zwei konsortien reichen angebote ein: eine gruppe um den immobilienkonzern IVG und eine um den baukonzern Hochtief.März 1999: Hochtief erhält den zuschlag. IVG klagt dagegen.November 1999: Beim brandenburgischen Straßenverkehrsamt geht der planfeststellungsantrag ein.Februar 2000: Nach einem Konflikt mit den gesellschaftern scheidet Hochtief aus dem verfahren aus. Der rechtsstreit mit IVG geht weiter.Oktober 2000: Hochtief und IVG schließen einen vergleich: sie wollen das projekt gemeinsam schultern und bilden ein konsortium.April 2001: Start der öffentlichen anhörungen mit gemeinden und bürgerinis: Es liegen 134.000 einwendungen vor.Juli 2001: Das konsortium gibt sein angebot zur BBI-privatisierung und zur finanzierung des flughafens ab.März 2002: Das oberverwaltungsgericht Frankfurt (Oder) kritisiert den standort Schönefeld. Er sei sachlich kaum zu begründen. Die gesellschafter müssen nachbessern.Februar 2003: Nach mehrfacher fristverlängerung scheint ein unterschriftsreifer vertrag nahe. bund und länder können sich mit dem konsortium dann aber nicht einigen.Mai 2003: Die privatisierung wird endgültig abgebrochen. Jetzt wollen die gesellschafter bund, Berlin und Brandenburg das projekt selbst schultern.April 2004: Nach informationen der PDS-landtagsfraktion hat die abfindung an Hochtief/IVG die öffentliche hand 41 millionen Euro gekostet. GES
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