: Zwangsarbeit und Diktatur
Mir fällt zu Hartz IV nur ein Wort ein: Enteignung. Enteignung derjenigen, die das Wort von der Eigenverantwortung ernst genommen und unter Verzicht auf aktuellen Konsum Rücklagen gebildet haben. Enteignung auch derjenigen, deren einzige Freiheit es ist, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Wo ihnen diese Freiheit durch Abbau und Verlagerung von Arbeitsplätzen genommen wird, beginnen Zwangsarbeit und Diktatur.
Ich sag nur noch: Montagsdemo! Vielleicht wäre eine Bewegung der Dienstagsdemos besser und origineller gewesen, aber nun haben die Initiatoren den Namen Montagsdemo bereits angenommen und legitim finde ich ihn allemal, denn mit Hartz IV ist nichts weniger als der endgültige Einstieg in den Ausstieg aus der Realität des Sozialstaates gemacht, und dagegen ist jeder Widerstand erlaubt und fundamental notwendig.
INGER DETLEFSEN, Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen