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Dissidenten pathologisiert

Glückwunsch, liebe taz! Gleich vier Artikel in einer einzigen Ausgabe zu Oskar Lafontaines psychischer Verfassung (taz vom 11. 8. 04). Das hätte Bild nicht besser gekonnt. Die Deutschen wachen langsam auf und demonstrieren gegen die rot-grüne Reformlüge – aber die Medien schreiben den Politiker krank, der der SPD das Richtige empfiehlt: Schröder loszuwerden und sich an sozialdemokratische Grundsätze zu erinnern.

Man muss Lafontaine nicht sympathisch finden. Man muss seine Bild-Kolumnen nicht verstehen wollen. Aber wundern muss man sich, wieso jemand, der sich immerhin noch daran erinnern kann, wofür die SPD mal gestanden hat, auch in der taz als psychopathologischer Fall vorgeführt wird. Ich dachte, es sei eine Spezialität des real existierenden Sozialismus gewesen, Dissidenten zum Psychiater zu schicken. CAROLA ZECHERTBielefeld

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