: Umzug nach dem Umzug
Handball-Bundesligist HSV verliert Heimspiel und Zuschauer in der Color Line Arena
hamburg taz ■ Bob Hanning brachte das Thema schon vor dem Handball-Bundesligaspiel des HSV Hamburg gegen den SC Magdeburg aufs Tapet: „Wenn die Zuschauerzahlen so enttäuschend bleiben, müssen wir uns überlegen, zurück in die kleinere Alsterdorfer Sporthalle zu gehen.“ Damit hatte der HSV-Coach etwas angestoßen, was nach der Partie vor nur 4.900 Zuschauern in der Color Line Arena viel heftiger diskutiert wurde als die anschließende 29:32 Niederlage.
Konnte das sein, dass alle hochfliegenden Pläne, in Hamburg neben den Freezers ein zweites so genanntes „hometeam“ zu implementieren, schon zu Beginn des zweiten Jahres scheitern würden? Denn nichts anderes wäre der Umzug nach Alsterdorf.
Später versuchte Manager Olaf Knüppel die Wogen der Erregung zu glätten. Sicher habe das parallel stattfindende Spiel der Fußball-Nationalelf Zuschauer gekostet, auch sei der Spielplan nicht so glücklich für den HSV, doch der Umzug nach Alsterdorf bleibe die allerletzte Variante: „Wir haben das wegen der hohen Fixkosten hier in der Arena lange überlegt“, sagte Knüppel, „aber es wäre ein deutlicher Rückschritt.“ Da hatten Knüppel und Hanning wohl nur ein bisschen Druck in Richtung Hallen-Geschäftsführer Uwe Frommhold aufbauen wollen, indem sie über die Medien damit drohten, zurück nach Alsterdorf zu gehen. Vielleicht drückt das die Arena-Preise ja ein wenig.
Bis zu 45.000 Euro zahlt der HSV pro Heimspiel an die Betreiber der Arena. „Jedes Schalterumlegen kommt uns extra“, klagt Knüppel. Fast die Hälfte des HSV-Etats fließt aus den Besuchereinnahmen – da ist jeder Euro Zusatzkosten und jeder Zuschauer weniger ein harter Schlag. Wie lange der HSV mit so wenig Publikum leben könne, wurde Knüppel gefragt. Langes Schweigen. Dann dies: „Wir sind nicht auf Rosen gebettet.“ frank heike
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