: was macht eigentlich... … Udo Walz?
Keine Meisterschnitte
Der Berliner Promifriseur hat nämlich – Skandal! Skandal! – keinen Meisterbrief. Nur mit einem dreitägigen Crashkurs und einer Sondergenehmigung seiner Innung ausgestattet, schnippelt Nicht-Maestro Walz in seinem Charlottenburger Salon vor sich hin.
Diese elektrisierende Neuigkeit stammt übrigens von der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckhardt. Die von der Gras- zur Haarwurzelbewegung konvertierte Abgeordnete enthüllte ihre wahnsinnig spannende Exklusivinformation bei einer Bundestagsdebatte zur Reform der Handwerksordnung. Ziel der Infobombe war Meisterbrief-Fan Angela Merkel. Die hat sich nämlich, genau wie einst Ulrike Meinhof, auf der verzweifelten Suche nach einer bürgerlichen Frisur dem Amateurcoiffeur Walz anvertraut. Also einem ohne Meisterbrief.
Dem seit der Meinhof’schen Haartönung offenbar politisierten Walz sind die Nöte der Oppositionsführerin jedoch relativ wurst. Demonstrativ stellte er sich auf die Seite der Reformer. „Die Meisterprüfung ist zu teuer. Wer Talent hat, sollte sich selbstständig machen dürfen“, sagte Walz dem Friseurfachblatt Financial Times.
Ein Aufruf zur Meisterbriefanarchie in eigener Sache. Wohl kalkuliert vom medienerfahrensten Friseur der Republik. Ärger fürchtet er nicht. Superschere Udo Walz kennt schließlich die Regeln: Haarspalter ignorieren. Letztlich sind die meisten haarigen Angelegenheiten schon einen Tag später ein ganz schön alter Zopf! RN FOTO: REUTERS
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