Kommentar: Pausenclownerie Schulleiter-Wahl: Ein Sommer-Witzel
Was müssen das noch für Zeiten gewesen sein, als die Schüler sich noch von ihren Lehrern ermahnen lassen mussten: „Erst nachdenken, dann reden!“ Für den bildungspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, Ralf Witzel darf man sich vorstellen, diesen Satz zu Schulzeiten nie gehört, oder bis heute wieder verdrängt zu haben. Vielleicht hat Witzel aber auch in der ersten Bank gesessen und sich bei Zurechtweisungen gedacht: „Dich würde ich nie wählen.“
Jetzt hat Witzel eine Idee herausgeplappert. Zukünftige Schulleiter mögen sich doch bitte von Schülern, Eltern und Lehrern wählen lassen. Eine witzige und unpraktikable Vorstellung: Gymnasiallehrer, die demnächst Wahlkampf für sich machen, um zukünftig nach Besoldungsstufe A16 bezahlt zu werden.
Wenn sich Herr Witzel nach seinem Schulbesuch die Mühe gemacht hätte, sich die Situation bei der Besetzung von Schulleiterstellen anzusehen, hätte er feststellen können, dass es an etwas mangelt: An einer Auswahl an geeigneten Bewerbern für diese Jobs. Entscheidungskriterium ist zudem in erster Linie die Kompetenz, nicht die Beliebtheit. Das verteilen von virtuellen Mohrenköpfen mag einen in den Landtag bringen, Bildungspolitiker wird man durch Nachdenken.ELMAR KOK
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