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Arbeitsmarkt hinkt, Bundesregierung hofft

Bundesagentur registriert konstant über 4,4 Millionen Arbeitslose. Kabinett wittert vor Sondersitzung Morgenluft

NÜRNBERG/BERLIN dpa/taz ■ Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt dramatisch. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) von gestern waren Ende August 4.346.500 Menschen ohne feste Stelle. Die Erwerbslosigkeit liegt damit auf dem höchsten August-Stand seit 1997 und dem zweithöchsten seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 10,5 Prozent. Im Westen liegt die Quote bei 8,4 Prozent, im Osten sind es 18,3 Prozent.

Trotz dieser Zahlen und der immer wiederkehrenden Montagsdemonstrationen gibt sich die Bundesregierung optimistisch – jedenfalls was ihre eigene Akzeptanz angeht. Die Zahl der Hartz-IV-Befürworter sei deutlich gestiegen, registrierte das Kabinett vor seiner heutigen Sondersitzung in der alten Bundeshauptstadt Bonn. Auch die Gewerkschaften würden wieder konstruktiv an Diskussionen mitarbeiten, und die Opposition könne keine kohärenten Gegenvorschläge anbieten.

Auf dem Arbeitsmarkt wirke sich der leichte Aufwärtstrend in der Wirtschaft noch nicht auf den Arbeitsmarkt aus, sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Im Vergleich zum Juli sank die Zahl der Erwerbslosen um 13.400. Vor einem Jahr hatten die Arbeitsämter im August 30.900 Arbeitslose weniger registriert. Würden die Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen hinzugerechnet, hätte sich die Arbeitslosenzahl im August um 110.200 auf Rekordniveau erhöht, berichtete die BA.

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