galerienspiegel:
Penny Hes Yassour – Unseen Scene, 10. Brief: Briefe eines deutschen Familienforschers hat die israelische Künstlerin Penny Yassour farbig nachgeschrieben und zur Schrift-Bild-Installation verarbeitet. Thema ist Yassours Familiengeschichte, die exemplarisch das Zusammenleben von jüdischen und nichtjüdischen Deutschen in der Weimarer Republik der zwanziger und frühen dreißiger Jahre nachzeichnet und das hier mit der Auswanderung von Yassours Vater endete. Er verließ Deutschland 1933 und floh anschließend über die Niederlande ins damalige Palästina.
Di–So 11–18 Uhr, Kunsthaus, Klosterwall; bis 9.11.
Susanne Reizlein – Auftauchen. Als Teil der Installation begreift die 1967 in Teheran geborene Künstlerin, die in Mannheim und Chicago studierte und seit fünf Jahren in Hamburg lebt, den Betrachter. Gesichter, immer mehrfach überlagert, projiziert sie per Dia in den Raum, wo sie durch Spiegel weitergeleitet werden und so eine eigene, poetische Choreographie entwickeln. Auslöser der Bewegung ist der Betrachter, dessen Betreten Luft- und Spiegelbewegung auslöst und der so – unabhängig von seinem Willen – den Rhythmus der Installation beeinflusst.
Eröffnung: Do, 2.10., 19 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74; Di–Fr 15–20, Sa/So 13–19 Uhr; bis 11.10.
Art is Work is Art – Arthur Köpcke zum 75. Geburtstag: Eine Zusammenschau aller im Lauf der Jahrzehnte von der Kunsthalle erworbenen Werke soll die Schau sein, die den in den 60er Jahren wichtigsten deutschen Fluxus-Künstler würdigt. Der gebürtige Hamburger war seit 1958 in Kopenhagen ansässig, wo er 1977 starb. Zeichnungen, Schriften und Collagen, frühe Objektmontagen und Leinwandbilder präsentiert die Schau, die das Köpckesche Denken und Arbeiten der frühen sechziger und der siebziger Jahre in den Blick nimmt.
Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr; Kunsthalle; bis 30.11.
Botschaftsräume – Ole Wulfers, Berndt Jasper, Tellervo Kalleinen: Mobiles Wohnen, Ungeborgenheit und das Spiel mit der Projektion sind Themen der neuen Ausstellung in der Hamburger Botschaft, die Videoinstallation, -musical und -projekt vereint: Ole Wulfers sucht den Betrachter in den eingeblendeten Raum einer Wohngemeinschaft zu integrieren, Berndt Jasper jagt in seinem Musical ein mobiles Heim durch Berlin, und die Finnin Kalleinen, die bereits auf der Ostseekunst-Biennale artgenda zu Gast war, hat per Anzeige Menschen zusammenbracht, in deren selbst gefilmte Szenen sie sich einklinkt.
Eröffnung: Fr, 3.10., 19 Uhr, Hamburger Botschaft, Sternstraße 67; Sa–Do 12–20 Uhr; bis 9.10. PS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen