unterm strich:
Gibt es ihn, den Trend zum Christenfilm? Erst „Luther“, der Mitte Oktober in Deutschland anläuft – der Reformator-Rebell, unbeirrt im Glauben und trotzig gegen die Weltmacht: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Dann kommt Mel Gibsons Jesusfilm „Passion“ in die US-amerikanischen Kinos, und jetzt folgt mit „The Gospel of John“ die Geschichte des Apostels Johannes. Nachdem „Passion“ sich schon vor dem Kinostart mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert sah, hat Philip Saville, Regisseur von „The Gospel of John“, Sorge getragen, mögliche Kritiker abzuwehren. Ein Team religiöser Berater wurde eigens engagiert, darunter zwei Vertreter jüdischen Glaubens, zumal Johannes als antijüdischer Apostel gilt. Auch hält sich der Film eng an die Heilige Schrift: „Jedes Wort ist übernommen worden“, sagte Saville. Finanziert wird „The Gospel of John“ von Bible Visual International Inc, einer kleinen glaubensorientierten Produktionsfirma.
Zurück zum Profanen. „Furchtbar“ sei Berlin, dafür aber „heimelig“ und nicht „fies“, meint Leander Haußmann. Wenn das keine Liebeserklärung ist. „Berlin ist furchtbar, aber ich lebe in Berlin. Ich halte Berlin für die einzige lebenswerte Stadt in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa.“ Anlässlich des kommenden Kinostarts seines Kinofilms „Herr Lehmann“ kündigte der Regisseur an, auch seine zukünftigen Filme sollten in der Hauptstadt spielen: „Ich könnte keinen Film über München machen, es sei denn, ich mache einen Film über einen Berliner, der in München ist. Dann geht es wieder.“
Die Filmförderungsanstalt (FFA) lehnt den von Kulturstaatsministerin Christina Weiss geplanten Deutschen Filmrat ab. In dem neuen Filmförderungsgesetz, das am 1. Januar in Kraft treten soll, war der Filmrat als neues Gremium vorgesehen, das unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin für „übergreifende Fragen der Filmpolitik“ zuständig sein sollte. Sie habe an den Filmrat als ein Sachverständigengremium gedacht, das übergreifende Aufgaben übernehme, sagte Weiss gegenüber dem Medienmagazin promedia: „Der Filmrat macht aber nur Sinn, wenn er vom Konsens aller getragen wird.“ Eine endgültige Entscheidung zur Gesetzesnovelle ist für Ende November vorgesehen.
Neue deutsche Popmusik auf Welttournee: Die Berliner Musiker Barbara Morgenstern und Maximilian Hecker werden ab Mitte Oktober auf Einladung des Goethe-Instituts rund um den Globus reisen. An 33 Orten der Welt soll so ein „aktueller Aspekt deutscher Popmusik“ präsentiert werden. Viel Spaß dabei von den Zurückbleibenden!
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