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WAS MACHT EIGENTLICH ...die Queen?Von ferne winken

Darf man eigentlich am 11. September feiern? Grölen? Fähnchen schwenken? Wir wollen keine moralische Debatte anzetteln, wir halten uns einfach an die Briten: die tun’s auch. Jedenfalls in diesem Jahr. Da steigt am Abend des Nine-eleven in der Royal Albert Hall die „Last Night of the Proms“, das, der Ausdruck sei uns verziehen, schrille Abschlusskonzert der alljährlichen Londoner Promenadenkonzerte. Bei diesem spleenigen Fest verhält sich das Publikum wie oben beschrieben, wenn das BBC Orchestra in altbewährter Dramaturgie die Märsche von Edward Elgar, „Rule Britannia“ und, zum Schluss, „God save the Queen“ spielt.

Die Proms, laut Eigenwerbung „The World’s Greatest Classical Music Festival“, sind bei den Briten überaus populär. Berlin dagegen bleibt trotz des Philharmoniker-Imports Simon Rattle eine Stadt, in der klassische Konzerte als mäßig hip gelten. Das soll sich ändern: Das Museumsinsel-Sommerkino überträgt die „Last Night“ live, die Nationalgalerie wird rot-weiß-blau angestrahlt, die Veranstalter prämieren komische Hüte. Very British!

Very amusing ist, dies am Rande, dass die heimliche England-Hymne „Land of Hope and Glory“, ein absoluter „Proms“-Ohrwurm, vor zehn Jahren einen SPD-Wahlspot untermalte, in dem die damalige „Troika“ Scharping/Lafontaine/Schröder in triumphaler Lächerlichkeit durch den Wandelgang des Alten Museums schritt. Aber das ist lange vorbei. Im September 2004 lernt Berlin von London, wie man klassisch feiert. Und die Queen macht winke-winke. CLP FOTO: AP

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