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Ein Verein will nach unten

Der Traditionsverein Altona 93 steht sportlich und wirtschaftlich vor einer schwierigen Zukunft. Sparmaßnahmen und personelle Entscheidungen sorgen für großen Unmut. Nun formieren sich die Fans und fordern mehr Transparenz

Klassenerhalt oder Aufstieg lauten normalerweise die Ziele im Amateurbereich. So offiziell auch beim Hamburger Fußball-Regionalligisten Altona 93, kurz AFC. Seit etwas mehr als einem halben Jahr spielt die Mannschaft in der neuen Regionalliga Nord – mit wenig Erfolg.

Sportlich stand man vor der Winterpause noch auf einem Nicht-Abstiegsplatz, doch wirtschaftliche Engpässe zwangen die Vereinsführung zu Einschnitten. Manager Jörg Franke, vier Spieler und der Trainerstab um Torsten Fröhling wurden ausgetauscht oder erst gar nicht ersetzt. Man wolle sich für die kommende Regionalligasaison, für die man sich zumindest gemeldet hat, neu strukturieren, heißt es von Vereinsseite.

Am Samstag setzte es gegen den Hamburger SV II die fünfte Pleite in Serie. Das 1 : 3 war auch gleichzeitig die fünfte Niederlage seit Thomas Seeliger das Zepter schwingt. Unter den Fans kommen Zweifel auf, ob man es bei Altona tatsächlich ernst meint mit einer weiteren Saison in der Regionalliga – der Verein steht auf einem Abstiegsplatz.

Die Stadionauflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für zusätzliches Sicherheitsaufkommen bei so genannten „Sicherheitsspielen“ und fehlende Zuschauereinnahmen – ein Viertel weniger als kalkuliert – haben die Hamburger hart getroffen.

Selbst wenn Altona die Regionalliga bei elf Spielen noch packen sollte, wäre man finanziell kaum konkurrenzfähig.

Mit Ronald Lotz, dem Manager von Oberligist Victoria Hamburg, wurde von AFC-Präsident Dirk Barthel ein Berater hinzugezogen, der im Amateurfußball als kompetent gilt, bei den Fans aber für Unmut und Verschwörungstheorien sorgt, die bis zu einer möglichen Fusion der beiden Vereine reichen. „Absurd“ nannte Barthel das auf Nachfrage. Zuletzt stritten sich noch Schatzmeister Matthias Harten und Geschäftsführer Hartmut Schlegel öffentlich über die Ambitionen der Altonaer.

Die Grabenkämpfe des Vorstands und die undurchsichtige Lage haben viele Fans verschreckt. Einige Anhänger wollen nun mehr in die Arbeit des Vereins miteinbezogen werden. In einem Brief, den sie am Samstag dem Vorstand übergaben, teilten sie die Gründung einer Fan-Abteilung mit und forderten mehr Transparenz der Vorstandsarbeit – egal ob in der Regional- oder Oberliga. JULIAN KÖNIG

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