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die anderen über den irak, rumsfeld und vietnam

Zu den Anschlägen von Bagdad schreibt die linksliberale spanische Tageszeitung El País: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war der Hauptarchitekt der unglücklichen Invasion im Irak und der Nachkriegsordnung. Die neue Welle von Anschlägen macht endgültig klar, dass das Pentagon nicht die richtige Stelle für den Wiederaufbau eines Landes und für die Außenpolitik ist. Die Entlassung des arroganten Rumsfeld ist seit langem überfällig. Seine Planung der Besatzung des Irak war erbärmlich. Auch in der Diplomatie verursachte der Minister nichts als Unheil. Mit seinen Beleidigungen entfremdete er die USA von einem Teil der Alliierten.

Die linksliberale französische Tageszeitung Libération kommentiert: Vietnam! Dieses Wort, das die schlimmsten amerikanischen Albträume wieder aufkommen lässt, wird inzwischen in Washington laut und deutlich ausgesprochen. Es liegt auch daran, dass US-Präsident Bush weiterhin hartnäckig vorgibt, es gehe alles in die richtige Richtung. Er ist damit genauso blind oder aber verlogen wie seine Vorgänger zur Zeit des Vietnamkrieges, die immer „Licht am Ende des Tunnels“ sahen. Bush attackiert nun die Medien und wirft ihnen vor, ein zu schwarzes Bild zu zeichnen. Noch wird „Apocalypse now“ in Bagdad nicht gespielt. Aber morgen?

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