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Mahnendes Erinnern

Zum 65. Mal jährt sich Sonntag der Pogrom von 1938. Das Wochenende steht im Zeichen des Gedenkens

Mit mehreren Veranstaltungen soll am kommenden Wochenende an die Ereignisse in der Pogromnacht des 9. November 1938 erinnert werden. Zu der Gedenkfeier der Jüdischen Gemeinde in Berlin wird am Sonntagabend auch der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Christoph Stölzl (CDU), erwartet. Im Anschluss an eine Rede des Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer-Stiftung, Ernst Cramer, ist eine Kranzniederlegung am Mahnmal in der Fasanenstraße geplant.

Ebenfalls am Sonntag (19 Uhr) wird in der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche der Film „Das Scheunenviertel“ gezeigt. Um 19.30 Uhr laden evangelische und katholische Jugendliche zu einem Pogromgedenken in der Sophienkirche in Mitte ein.

Am 10. November wird in der Jüdischen Oberschule die Ausstellung „Der gelbe Stern“ mit Fotos und Dokumenten zur Geschichte des deutschen Judentums zwischen 1900 und 1945 eröffnet (14 Uhr). Ab dem 13. November soll im Centrum Judaicum in der Oranienburger Straße die architektonische Vielfalt der rund 3.000 Synagogen in Deutschland vorgestellt werden. Gezeigt werden Holzmodelle, Zeichnungen, Baupläne und Fotografien von zum Teil nicht mehr existenten Bauwerken.

Ein Zeichen gegen Antisemitismus wollen Schüler morgen auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee setzen. Bei dem Aktionstag auf der schon mehrfach von rechtsextremistischen Tätern geschändeten Begräbnisstätte sind neben der Pflege von Wegen auch Gespräche mit Zeitzeugen über die Verfolgung und Ermordung von Juden in der Pogromnacht vorgesehen. EPD

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