: Warten auf Fachkräfte
DGB bekräftigt Forderung nach Ausbildungsplatzabgabe. Noch 660 Jugendliche sind derzeit ohne Lehrstelle
Hamburgs DGB-Chef Erhard Pumm hat die Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe für ausbildungsunwillige Betriebe unterstrichen. „Selten war die Situation für Ausbildungsplatzsuchende schwieriger als in diesem Jahr.“ 660 Jugendliche seien Ende September noch auf der Suche einer Lehrstelle gewesen.
Dabei trifft laut Pumm das Argument der Wirtschaft nicht zu, dass die Misere auf eine mangelnde Qualifizierung der Jugendlichen zurückzuführen sei. Über die Hälfte der suchenden BewerberInnen brächten einen mittleren Bildungsabschluss mit, rund 13 Prozent sogar „Abitur oder Fachhochschulreife“.
Dem Gewerkschafter zufolge werden derzeit 588 Azubis in Hamburg in außerbetrieblichen Stellen ausgebildet, für die das Arbeitsamt jährlich 16 Millionen Euro zahlt. Pumm: „Diese Summe stecken sich die Unternehmen in Tasche, die selbst nicht ausbilden, aber fertige Fachkräfte vom Markt abgreifen.“ KVA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen