piwik no script img

Murdoch lässt Konzern umziehen

Aktionäre stimmen Verlagerung des News-Corp.-Firmensitzes von Australien in die USA zu

BERLIN taz ■ Rupert Murdochs News Corporation, eines der fünf größten Medienunternehmen der Welt, folgt ihrem Herrn und Meister in die USA. Gestern stimmten am bisherigen Stammsitz in Adelaide/Australien die Aktionäre dafür, das Hauptquartier des Konzerns in die Vereinigten Staaten zu verlegen. Damit kann das Hauptlisting von News Corp. an der New Yorker Börse erfolgen. Australiens größtes Unternehmen wird so deutlich attraktiver für die großen US-Aktienfonds.

Murdoch, der über eine Familienholding zwar nicht die Anteilsmehrheit, aber de facto allein das Sagen im Unternehmen hat, war schon 1986 US-Bürger geworden, da er als Ausländer sonst keine Sender in den USA hätte kaufen können. Heute ist News Corp. mit dem TV-Network Fox, dem Hollywoodstudio 20th Century Fox, diversen Kabelsendern und der Satelliten-Plattform Direc TV einer der ganz Großen im US-Fernsehmarkt. Der Konzern dominiert mit seinen Zeitungen und Sendern auch weiterhin die australische Medienlandschaft. In Europa ist Murdoch vor allem in Großbritannien aktiv (Bezahlfernsehen BSkyB, Sun, Times).

„Die News Corporation wird immer ihren australischen Spirit behalten“, sagte Murdoch laut Konzernmitteilung bei der Aktionärsversammlung. Er bekräftigte die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2004/2005. Danach soll der Vorjahresgewinn von 1,647 Milliarden Dollar nochmals um 15 Prozent steigen. Einer von News Corp. europäischen Haupteinnahmequellen droht ab dem kommenden Jahr allerdings Konkurrenz: Ausgerechnet die öffentlich-rechtliche britische BBC plant 2005 die Einführung eines eigenen Satellitenfernsehens als Free-TV. Dies würde die von Murdochs Sohn James geführte BSkyB, die derzeit eine Monopolstellung hat, empfindlich treffen. STG

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen