: Kirche sammelt nach Krämerart
betr.: „Ruhrbistum muss kündigen“, taz ruhr vom 08.10.04
„Betriebsbedingt kündigen ...wegen weiter gesunkenen Einnahmen aus der Kirchensteuer“, so der Generalvikar des Ruhrbistums, Hans - Werner Thönnes. Diese Klage ist unverständlich, verschweigt der Kirchenmann weitere Einahmen, Rücklagen und insbesondere die Vermögenswerte der kath. Kirche. Dass das bilanzierte Eigenkapital der katholischen Bank im Bistum Essen eG im Jahr 2000 mehr als 135 Mio. DM betrug und das der fünf größten kath. Kirchenbanken zusammen mehr als 650 Mio. DM ausmacht, stellt nur einen Bruchteil des Vermögens der katholischen Kirche dar. Das sollte auch dem Finanzchef der Ruhrdiözese bekannt sein.
Ich meine, dass es christlicher wäre, sich dieses immensen Reichtums zu erinnern und in wirtschaftlich angespannter Zeit das angesammelte Finanzkapital den für den kirchlichen Arbeitgeber arbeitenden Menschen zur Verfügung zu stellen, statt diesen den Menschen den Arbeitsplatz zu kündigen und nach Krämerart beim Kapital immer mehr draufzusatteln.
HANS SCHEMMER, Borken
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