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unterm strich

Es sollte die ganze große Sause werden, nun scheint die gemeinsame US-Tour des Rappers Jay-Z zusammen mit dem Sänger R. Kelly in einem riesigen Durcheinander und Chaos zu enden. Am vergangenen Samstag endete ihr Konzert im New Yorker Madison Square Garden auf jeden Fall im Eklat: Kelly beendete seinen Auftritt nach drei Songs und verließ die Bühne, um anschließend backstage von einem Krawallbruder aus der Jay-Z-Entourage mit Pfefferspray attackiert zu werden. Seitdem beharken sich Jay-Z und R. Kelly mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und die Tour gilt als geplatzt. Über den genauen Ablauf des New Yorker Abends gibt es unterschiedliche Versionen. R. Kelly sagt, er sei vor dem Konzert bedroht worden und habe während seines Auftritts zwei Männer mit Pistolen fuchteln gesehen und sei deshalb von der Bühne gegangen. Von Jay-Zs Seite heißt es, Kelly habe nicht ertragen können, in Jay-Zs Heimatstadt New York weniger Beifall zu bekommen als Jay-Z selbst: „If I get love, he can’t take that“, sagte er im HipHop-Radio Hot 97. Die Tour sei für ihn nun erledigt. Kellys Verhalten sei während der ganzen Tour schon einigermaßen erratisch gewesen. Die Auftritte in Milwaukee, Connecticut und Cincinnati hätten wegen Kelly abgesagt werden müssen und in St. Louis sei er nach wenigen Stücken von der Bühne gestürmt, um anschließend stundenlang in einem McDonald’s-Drive-in Hamburger zu verkaufen, als müsste er für seine Sünden Buße tun. Kelly wiederum sagt, er sei enttäuscht von Jay-Zs Äußerungen, da er jederzeit bereit gewesen sei, die Tour fortzusetzen. Beide Seiten haben angekündigt, sich gegenseitig verklagen zu wollen. Tatsächlich geht es um eine Menge Geld: Die Tour war auf 40 Städte geplant, jeder Abend sollte 800.000 Dollar einspielen.

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