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Berufe hinter der Glotze

Das Kölner Filmhaus macht Fernseh-Profis: In einem Jahr zum Produktionsleiter oder Regieassistenten

Vor bald zwanzig Jahren begann der Goldrausch in der deutschen Fernsehlandschaft: Die Privaten lernten laufen, die Öffentlich-Rechtlichen entdeckten das Lokalfernsehen. Weil die Nachfrage nach Fernsehbeiträgen wuchs, konnten sich auch Quereinsteiger einen Arbeitsplatz sichern. Doch jetzt gehen Aufträge und Stellen zurück. Wohl dem, der einen Berufsabschluss in der Tasche hat.

Das Weiterbildungsangebot des Kölner Filmhaus macht das möglich: Hier kann man Fernsehen lernen – einmalig in Deutschland gibt es IHK-zertifizierte Ausbildungen zum Produktionsleiter, Fiction-Producer, Aufnahmeleiter und Regieassistenten. „Wir haben nachweislich eine hohe Vermittlungsquote im Anschluss“, sagt Filmhaus-Geschäftsführer Jochen Bentz.

“Es ist ein praxisbezogener Unterricht“, sagt er.Die systematische und breit gefächerte Ausbildung macht für Bentz den Unterschied zur Filmhochschule. Bei den Dozenten wird indes eng mit der Kölner Kunsthochschule für Medien KHM und der Internationalen Filmschule Köln IFS zusammengearbeitet. Voraussetzung für Teilnehmer: zwei bis drei Jahre Berufserfahrung und Geld; der Kurs kostet bis zu 6.000 Euro.

Wer Glück hat, den unterstützt bei Vollzeitmaßnahmen (noch) die Agentur für Arbeit. Bentz hält auch einen „Geheimtipp“ parat: Für die Vollzeit-Ausbildung zum Regieassistent und Aufnahmeleiter könne man Meister-Bafög beantragen. Die beiden anderen Kurse sind indes berufsbegleitend und finden an Wochenenden statt: Nach je 416 Unterrichtsstunden kann man sich schließlich Fiction-Producer oder Produktionsleiter nennen. JÜRGEN SCHÖN

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