THOMAS MEGGLE, WIEDERKEHRER: Finales Comeback
Er ist wieder da – und diesmal dürfte es sein endgültig letztes Comeback sein. Als Thomas Meggle am Sonntag – 419 Tage nach einem Kreuzbandriss, der nicht der erste war, – am Sonntag auf dem Rasen des Nürnberger Easy-Credit-Stadions auflief, war die Wiederauferstehung gleichzeitig der Beginn seiner persönlichen Abschiedstour. Denn nicht nur das anfällige Knie, auch die vielen weißen Haare, die das Haupthaar des Mittelfeldmannes inzwischen durchwirken, deuten darauf hin, dass Thomas Meggle mit 34 Jahren das Alter erreicht hat, wo einem Profi Begriffe wie „Fußball-Opa“ angeklebt werden.
Zweimal – nach Gastspielen bei 1860 München und Hansa Rostock – kehrte der gebürtige Münchner bereits ans Millerntor zurück, wo er 1997 das erste Mal in Braun-Weiß auflief. Über 170 Pflichtspiele hat der Mittelfeldregisseur seitdem absolviert für den FC St. Pauli, für den er in jeder der ersten fünf Spielklassen bereits Partien bestritt und Tore schoß. Das legendärste davon wird das 1 : 0 beim Weltpokalsiegerbesieger-Spiel gegen Bayern München (Endstand 2 : 1) bleiben, mit dem sich Meggle einen Platz in den Vereins-Annalen gesichert hat.
Am Sonntag blieb Meggle bei seinem 70-Minuten-Einsatz torlos und konnte nicht verhindern, dass sein Team mit 0 : 2 (0 : 1) beim Aufstiegsaspiranten 1. FC Nürnberg nach passabler erster und mäßiger zweiter Halbzeit verlor.
Ob der Grandseigneur des FC St. Pauli noch eine Saison dranhängt, will er erst Ende Mai entscheiden. Doch die Zeichen stehen auf Abschied. Längst hat Meggle, der samt Familie im Elbvorort Nienstedten heimisch geworden ist, sich ein zweites Standbein aufgebaut. Als Mitherausgeber der Zeitung Fußball Hamburg strebt er eine journalistische Karriere an. Ein weiteres Comeback – etwa als Trainer – scheint daher von vornherein ausgeschlossen. MARCO CARINI
THOMAS MEGGLE, 34
spielt in seiner siebenten Saison beim FC St. Pauli. Ein Kreuzbandriss zwang ihn zu einer einjährigen Pause. FOTO: DPA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen