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Schill und Beust loyal egal

Der Ton wird rauer in der Hamburger Rechts-Koalition. „Entschieden“ hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gestern „die Kritik eines Bürgerschaftsabgeordneten“ an mehreren Staatsräten zurückgewiesen. Diese seien zweifellos, so von Beust, „loyal“. Der gescholtene Parlamentarier, der Schill-Hinterbänkler Ronald Schill, will die Versetzung von Kulturstaatsrat Hinnerk Behlmer (SPD) in die Bildungsbehörde verhindern. Es müsse für diesen Posten andere als „eingefleischte Sozis“ geben. Auf dem Parteitag am Samstag hatte Schill noch wortreich die Entlassung des Ex-Innenstaatsrates Walter Wellinghausen bedauert: „Hamburg braucht Männer wie ihn.“ Wellinghausen war SPD-Mitglied, als der damalige Innensenator Schill ihn ins Amt berief.

Zudem bekräftigte Schill gestern, als Parteichef an Sitzungen des Koalitionsausschusses – die Einigungsstelle bei Streitfragen im Regierungsbündnis – teilzunehmen. Es sei ihm „ehrlich gesagt ziemlich egal“, ob von Beust ebenfalls anwesend sei, so Schill herausfordernd. Der Bürgermeister hatte nach Schills Rauswurf erklärt, mit diesem nie wieder an einem Tisch sitzen zu wollen. Am Rande des CDU-Parteitages in Leipzig bekräftigte er gestern diese Aussage: „Es bleibt dabei, was ich im August gesagt habe.“ Einer der beiden, so scheint es, steckt in der Falle. smv

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