piwik no script img

„NIX ist neu. NIX für Sie und Ihn“

Attac und Narra e.V versteigern zum „Kaufnix-Tag“ nichts bei eBay. Außerdem lockt eine Lesung. Thema: „Wunschlos unglücklich. Wie der Konsum unser Leben bestimmt“

„Einen Tag lang nichts konsumieren, das ist wirklich nicht einfach“, gibt Oliver Voss von Narra e. V. zu. Der Verein organisiert zum vierten Mal in Berlin den Buy-Nothing-Day, den Kaufnix-Tag. Die Vereinsmitglieder rufen zur 24-stündigen Konsumpause auf, verteilen Flyer und veranstalten eine Ausstellung, Lesung und Diskussion. „Wir wollen Denkanstöße geben, dass die Leute überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben.“, sagt Voss.

In über 80 Ländern werden heute solche Aktionen für bewussten Konsum und Proteste gegen umweltschädliche und unmenschliche Herstellungsbedingungen gestartet. Den Buy-Nothing-Day gibt es seit 13 Jahren, er startet mit dem vorweihnachtlichen Konsumrausch.

Aktionsfeld für Narra e. V. wird am heutigen Samstag die Shopping-Meile an der Friedrichstraße sein. „Am Kaufhaus Lafayette wollen wir Leute animieren, mit kaufen aufzuhören. Stattdessen sollen sie zu uns kommen und sich über nachhaltigen Konsum informieren“, erklärt Oliver Voss.

Im Compact/space in der Friedrichstraße 112 gibt es um 17 Uhr eine Lesung und Diskussion „Wunschlos unglücklich. Wie der Konsum unser Leben bestimmt“ von Alexander Meschnig und Matthias Stuhr. Hier werden noch bis Montag rund 50 Zeichnungen, Fotografien, Collagen und Grafiken des von Narra e. V. ausgelobten Wettbewerbs „Konsum: objektiv“ ausgestellt. „Man sieht etwa eine kopflose Figur beim Shopping, den Kopf im Einkaufskorb tragend. Die Exponate zeigen Widersprüche in unserer Konsumwelt auf“, sagt Voss.

Den Buy-Nothing-Day unterstützt das Attac Konsumnetz, ein Internetforum zum Thema Konsum und Konzerne, mit einer Kaufnix-Auktion. Bei eBay wird eine Kiste mit nichts drin versteigert. Seit drei Tagen inserieren sie für „NIX ist neu. NIX für Sie und Ihn zum Kauf-Nix-Tag“.

ULRIKE LINZER

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen