piwik no script img

SPASS AN DER REVIVALSCHLEIFE: THE ART OF THE INCREDIBLES

Es gibt Momente, da werden auch Programmierer sentimental und nostalgisch. So ähnlich muss es jedenfalls John Lasseter, der für Pixar-Film „Toy Story“, „Monsters Inc.“ oder auch „Findet Nemo“ produziert hat, gegangen sein, als er zum ersten Mal von Brad Birds Idee für „The Incredibles“ hörte. Warum sonst sollte Lasseters auf 3-D-Computer-Animation spezialisierte Firma an einem Film interessiert gewesen sein, dessen Superheld in einer Zeichentrickwelt der Sixties lebt? Warum sollte man mit dem Know-how von Pixar an Settings arbeiten, deren digitale Oberflächen am Ende wie grob gemusterte Pop-Art aussehen? Offenbar hatten die Macher von „The Incredibles“, der neuen Walt-Disney-Produktion, die am 8. Dezember im Kino anläuft, einigen Spaß an der Revival-Schleife. Bird und sein Team wollten eine Reise zurück in die Sechzigerjahre, als man sich die Zukunft noch voll fliegender Untertassen und vollautomatischer Einbauküchen vorstellte. Entsprechend ist „The Incredibles“ ein visueller Parcours aus lauter Retroreferenzen; das sieht man auch an den Vorzeichnungen und Storyboards zum Film, die unter dem Titel „The Art Of The Incredibles“ jetzt auch in Buchform vorliegen (www.chroniclebooks.com, 160 Seiten, ca. 30 Euro). Von Tony Fucile stammen die ersten Entwürfe der Charaktere, die mit ihren weichen, reduzierten Bleistiftstrichen an ganz frühe Disney-Figuren erinnern; Teddy Newton hat danach seltsam zackenförmige Collagen erstellt, um die Farbpalette für die Kleidungsstücke auszuprobieren, während Scott Caple und Lou Romano die Räume und Hintergründe in klassischer Schraffurtechnik festlegten.Erst nach diesen minutiösen Vorarbeiten, die bald drei Jahre dauerten, wurde „The Incredibles“ zur finalen Computeranimation freigegeben, auch das zeigt der liebevoll gestaltete Band. Insofern ist selbst im digitalen Zeitalter der zeichnerische Disney-Zauber nicht verflogen, den man seit „Fantasia“ kennt. HARALD FRICKE

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen