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kommentarMehr „Tempo“

Im Jahreszeiten-Verlag wird laut über die Rückkehr einer Legende nachgedacht: „Tempo“ könnte wieder auferstehen. Keine gute Idee

Noch ist es nur Gemunkel. Aber vielleicht verdichtet es sich ja bald zum Gerücht, dass mit Tempo das einflussreichste Magazin der Achtzigerjahre zurückkehrt. Zwischen 1986 bis 1996 prägte und etablierte Tempo durch den eigenwilligen Tonfall der Texte den „Zeitgeistjournalismus“, bevor der Begriff überhaupt erst gefunden (und flugs diskreditiert) war. In seiner Hochzeit konnte die Illustrierte 185.000 Exemplare verkaufen, und als sie vor acht Jahren eingestellt wurde, da ging die Autorenschaft in der Medienszene auf wie einst Preußen in Deutschland: Gestalten wie Christian Kracht sind längst im Establishment angekommen, ein Maxim Biller variiert nur noch seine Tempo-Kolumne „100 Zeilen Hass“ für Hinz, Kunz und andere Kundschaft. Jede Zeit hat die Zeitschriften, die sie verdient, und wir verdienen Neon. Aber hey, sogar die Pixies haben ein Comeback geschafft – also Tempo, Tempo! Ach, und holt doch bitte Tom Kummer aus L.A. zurück und Uwe Kopf aus der Versenkung – die Welt ist so kalt ohne ihresgleichen. FRA

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