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WAS MACHT EIGENTLICH ...Thilo SarrazinEr will Oberförster werden

Der politischen Klasse Berlins wird eine gewisse Provinzialität nachgesagt. Ein schlimmer Vorwurf, der in der Regel ausgerechnet von zugezogenen Castrop-Rauxelern, Schwaben aus allen möglichen Schwarzwalddörfern und niederbayerischen Emporkömmlingen gegen die Senatoren und Senatorinnen, Abgeordneten und Wohnungsbaugesellschaftsfunktionäre der Hauptstadt erhoben wird. Leider ist er völlig richtig.

Den durchschnittlichen Berliner Entscheidungsträger zieht es nicht etwa in die Salons in Mitte, die Konzernzentralen am Potsdamer Platz oder die Kulturpaläste in Ost und West, sondern in den Brandenburger Wald. Am krassesten lebt der SPD-Landeschef und Senator für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr, Umwelt, Miniermotte, PDS-Ärgern und Restgedöns Peter Strieder diesen Trieb aus. Einmal im Jahr lädt der Senat Mitarbeiter, Journalisten und andere, die sich gerne umsonst bewirten lassen, zur Sauvesper. Dort wird selbst geschossenes Schwarzwild gereicht.

So weit ist Finanzsenator Thilo Sarrazin (ebenfalls SPD) noch nicht. Aber der oberste Kassenwart der Stadt hat auch eine sentimale Seite. Ausgerechnet einem Verwaltungsmagazin, wohl ein Fachblatt für Sentimentalitäten, vertraute Sarrazin einen geheimen Berufswunsch an: Er wäre am liebsten Oberförster geworden. Das wird ein Traum bleiben – zumindest in Berlin. Denn dort gibt es diese Berufsbezeichnung nicht. Dafür müsste Sarrazin schon nach Brandenburg ziehen, wie ausgerechnet Waldsenator Strieder gestern im Parlament informierte. R. A.

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