FDP sucht nach Sympathie

Gerard Mortier ist sauer: Die FDP befragt die Landesregierung zu Jürgen Flimm als Chef der Triennale

Düsseldorf taz ■ Die kulturpolitische Sprecherin der NRW-FDP, Brigitte Capune-Kitka, zweifelt immer noch, ob Jürgen Flimm, der designierte zweite Leiter der RuhrTriennale, für den Job wirklich geeignet ist. Am Freitag richtete sie eine kleine Anfrage an die NRW-Landesregierung. Hintergrund war Flimms Absicht, für Köln Werbung als Kulturhauptstadt machen zu wollen. Zum Wochenende änderte Flimm seine Meinung und wirbt jetzt fürs Revier. Capune-Kitka reicht das nicht. Sie will von der Landesregierung auch wissen, welche Bindung ein Intendant der Triennale an das Revier haben müsse.

Auch die CDU-Opposition in NRW reagierte. „Es geht um den Ruf Nordrhein-Westfalens als kreativer Standort für Kultur“, sagt Renate Düttmann-Braun, die Vorsitzende des Kulturausschusses im Landtag. Sie will Flimm Anfang kommenden Jahres nach Düsseldorf einladen, damit der Theater-Regisseur vor dem Kulturausschuss seine Vorstellungen über die Gestaltung der zweiten RuhrTriennale 2005 erläutert. Damit wolle die CDU die Aufregung um Jürgen Flimm versachlichen, sagt Michael Reitemeyer von der CDU-Landtagsfraktion. „Wir wollen keine unnötigen Steine ins Rollen bringen.“

Bei der RuhrTriennale ist niemand überrascht. Schon einmal habe die FDP-Abgeordnete Capune-Kitka ins Fettnäpfchen getreten, als sie die Arbeit von Gerard Mortier kritisierte, ohne je eine Vorstellung gesehen zu haben. „Das ist die beschränkteste Frau in Nordrhein-Westfalen“, schäumt Mortier nun. Von Capune-Kitka sei noch „nie etwas Konstruktives“ gekommen, sagt er der taz.

Im Kulturministerium hat niemand Eile, auf die FDP-Anfrage zu reagieren. Noch sei die Drucksache nicht offiziell eingegangen und für die Beantwortung haben wir vier Wochen Zeit, sagt Pressesprecherin Heike Dongowski: „Solange wird es aber nicht dauern – für uns bleibt Jürgen Flimm sicherlich der richtige Mann.“

Peter Ortmann