: Rechnungshof macht Druck im Kessel
Fusionen kommunaler Verwaltungen in Schleswig-Holstein würden Millionen sparen
kiel dpa/taz ■ Angesichts leerer Kassen müssen die Kommunen in Schleswig-Holstein nach Ansicht des Landesrechnungshofes stärker in der Verwaltung zusammenarbeiten. Allein mit dem Zusammenlegen von Amts- und Gemeindeverwaltungen könnten landesweit gut 14 Millionen Euro jährlich gespart werden, schreibt der Rechnungshof in einem gestern in Kiel veröffentlichten Bericht. Er forderte die Landesregierung auf, eine Mindestgröße für Verwaltungen von 6.000 Einwohnern gesetzlich zu verankern. Eine Gebietsreform mit Gemeindefusionen sei dafür nicht zwingend notwendig.
„Optimal ist eine Größe ab 9.000 Einwohnern“, sagte Rechnungshof-Vizepräsident Klaus Qualen. Auf Anhieb böten sich dem Bericht zufolge insgesamt 70 Zusammenschlüsse bei Ämtern und Gemeinden unter 7.000 Einwohnern an. Damit könnte die Zahl der hauptamtlichen Verwaltungen von 220 auf 150 sinken. Meist werde der Service für die Bürger sogar besser. Verwaltungsfusionen wie auf der Insel Fehmarn, wo zu Jahresbeginn alle Gemeinden zu einer Stadt fusionierten, bewiesen das. Auch auf Sylt wird derzeit ein Zusammenschluss aller Ortschaften zur Großgemeinde diskutiert, in einer Bürgerbefragung lag die Zustimmung aber lediglich bei 48 Prozent (taz berichtete).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen