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Advent ohne Reue

6. Dezember: Wieder öffnet sich ein Türchen im taz-Adventskalender. Heute gibt es Ausblick auf ein Original-Weihnachtsmärchen:

Am Ende siegt immer das Gute und bei „Frau Holle“ im Osnabrücker Stadttheater gewinnt daher die Integration, ja keine Parallelgesellschaften! Also nimmt sich Goldmarie trotz Reichtum und Glück ihrer miesen Stiefmutter und der unartigen Stiefschwester an. Alle sollen sie zusammen glücklich werden, so will’s Christian Martins Bühnenfassung. Allerdings wirkt die zänkische Pechmarie von Neda Rahmanian auch irgendwie richtig sympathisch. Wolken putzen? Was für ein Blödsinn! Stattdessen verdrischt sie lieber Frau Holles Kobold, eine Art Putzfrau-Stasimännlein, das Acht gibt, dass die Gastarbeiterin schön fleißig ist. Tüchtig und trällernd dagegen Goldmarie Andrea Daubner: die blonde Leitkultur, ein Treppengeländer für alle, die integriert werden müssen. Es bleibt die Botschaft: Alles was anders ist, wird gleichgemacht und zur angenehmen Bühnenmusik von Axel Goldbeck in den Heile-Gesellschaft-Ringelpiez gezerrt. Nur an einigen wenigen Kitschkliffs aneckend lässt die Inszenierung viel Raum für Fantasie. Außer bei der Moral von der Geschicht’. heos

Aufführungen heute: 9.15 und 11.15 Uhr.

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