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: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt

WAF-Salon, Rigaer Straße 77, 15 Uhr Kurt-Lade-Klub, Grabbeallee 33, 20 Uhr HAU 2, Hallesches Ufer 32, 19 Uhr „Aktion Agenturschluss“, ab Hermannplatz, 14 Uhr

Am Dienstag wird im WAF-Salon übers Wasser geredet. Also nicht über das, was man täglich trinkt, sondern über das Wasser als Ware, die zum Teil künstlich verknappt wird, um mehr Gewinn damit zu machen. Und das auf der ganzen Welt. „Überall bzw. global sind die Konzerne dabei, kostbares Trinkwasser nebst Abwässern als Profitquelle zu nutzen.“ So heißt es im Ankündigungstext. Im Anschluss an die Diskussion gibt es übrigens ein „Saufen für die Anarchie“. Sehr lustig.

Am Mittwoch stellt sich im Kurt-Lade-Klub das ominöse, aber auch löbliche so genannte Hausgroßprojekt vor, das Weißensee mit sich beglücken möchte. Eine jede und ein jeder, die/der sich fürs Kommuneleben interessiert, wird hier gut aufgehoben sein.

Am Donnerstag wird die Flick Collection im HAU 2 geschlossen. Na ja, zumindest attackiert. „Heil dich doch selbst“, rufen die Diskussionsteilnehmer und ReferentInnen dem Millionär zu, dessen Vermögen zu einem nicht geringen Teil aus von ZwangsarbeiterInnen erwirtschaftetem Kapital besteht. Die Kunstausstellung, für die das Land sich bedankt, die Christian Flick allerdings nur herleiht (wobei er den Marktwert der Exponate steigert), solle, so Staatsministerin Weiss, „einen Teil der Wunde, die in Berlin durch die Nazi-Zeit gerissen wurde, schließen“. Da lacht die Zwangsarbeiterin, dass mit ihrem Lohn Deutschland geheilt wird. Mit u. a. Hito Steyerl, Thomas Kuczynski und Peter Kessen.

Am Samstag ist dann wieder Volksrevolution. Als Auftaktkundgebung für die „Aktion Agenturschluss“ wird ein weiteres Mal gegen die Hartz-IV-Gesetze und die mit ihnen verbundene Regierung demonstriert. Auf dem Hermannplatz geht es los, die Karl-Marx-Straße entlang, und endet auf dem Karl-Marx-Platz. Na, wenn das keine symbolträchtige Strecke ist.