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Politische Entscheidung

Bei Phoenix in Harburg sollen jetzt 850 Jobs entfallen – über wirtschaftliche Notwendigkeit schweigt der Konzern

Die Wut bei den Phoenix-Mitarbeitern wächst: Immer deutlicher tritt zu Tage, dass der Continental-Konzern mit der „feindlichen Übernahme“ des Harburger Reifenherstellers nichts Gutes im Schilde führt. Ohne die wirtschaftliche Notwendigkeit darzulegen, wurde gestern der Betriebsrat davon unterrichtet, dass 850 statt bisher 700 Arbeitsplätze abgebaut werden.

„Es ist empörend, dass der Arbeitnehmervertretung nicht einmal schlüssig dargelegt werden kann, warum dieser Einschnitt wirtschaftlich nötig ist“, schimpft DGB-Chef Erhard Pumm. Zusammen mit dem SPD-Chef Matthias Petersen appellierte er an den Hamburger Senat, alle Verhandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen und ein Konzept für den Standort Harburg zu erarbeiten. Pumm: „Die Phoenix-Beschäftigten brauchen jetzt Unterstützung und Alternativ-Angebote.“

„Der Senat ist bisher seiner Verantwortung nicht gerecht geworden, Einflussmöglichkeiten zu nutzen“, kritsierte Petersen. Phoenix-Betriebsratschef Niels Mauch und IG Chemie-Bezirksleiter Jörg Leveringhaus vermuten, dass es sich „um eine politische Entscheidung“ handelt. Unter dem Motto: „Wenn Phoenix stirbt, stirbt auch Harburg“ rufen die Gewerkschaften daher zur Demo auf. KVA

Demo: Montag, 14.30 Uhr, Am Sand

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