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„Ein Bremer Phänomen“

MUSIK Die Bremer Ska-Punk-Metal-Country-Band „Mad Monks“ sorgt dafür, dass alle genug Platz zum Feiern haben und braucht dafür gleich fünf Clubs

Mad Monk Lasse schnupperte als Messdiener erste Bühnenluft

Spaß unter Freunden – das ist das zentrale Projekt des Bremer Quintetts „Mad Monks“, wie Lasse, Trompeter der Band, erklärt. Mehr als 30 bis 50 Konzerte im Jahr sind ohnehin nicht drin. Schließlich haben die Musiker ihre festen Jobs – und manche auch noch Nachwuchs. Die „Mad Monks“ sind deswegen aber noch lange keine Feierabend-Combo. Sie wissen vielmehr genau, was sie tun. Auch, weil sie beinahe alles selbst machen. Nicht wegen einer Szenemoral, „sondern weil wir am besten damit fahren“, sagt Lasse. Und damit haben sie durchaus Erfolg. In den fünf Jahren seit Bandgründung sind die „Mad Monks“ auf beinahe unheimliche Art und Weise abseits der gängigen Mechanismen des Musikmarktes zu einer festen Größe der norddeutschen Szene geworden und die Clubs, in denen sie spielen, immer größer: Angefangen in der „Buchte“ über das Lagerhaus hin zur Kesselhalle des Schlachthofs, die sie zuletzt locker ausverkauften. „Wir sind ein Bremer Phänomen“, resümiert der Trompeter. So wirken sie nicht nur als Band wie ein Haufen bester Kumpels. Auch ihre Konzerte sind deutlich eher Party als Tummelplatz von Hipstern auf der Suche nach dem nächsten großen Ding. Die Musik der „Mad Monks“, eine lebensfrohe Mischung aus Punk-Rock, Ska und Ausflügen in Heavy Metal, Country oder Swing, ist mit Herzblut gespielt. Da stört auch nicht weiter, wenn der Gesang vielleicht mal den Ton nicht ganz exakt trifft. Zur Feier der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Mad Monks Flying Circus“, das aus technischen Gründen erst im September erscheint, beschreiten sie deshalb nun neue Wege: Gleich fünf Mal wird über die Stadt verteilt gefeiert, wobei es das neue Album auch schon zu erstehen gibt. „Damit die Leute Platz zum Tanzen haben spielen wir lieber mehrere Konzerte und lassen dafür pro Show weniger Gäste in die Clubs“, erzählt Lasse, der seine ersten Bühnenerfahrungen übrigens als Messdiener in der Kirche sammelte. ASL Samstag, 19 Uhr, Kulturbahnhof Vegesack, weitere Termine: 22. 5., 20 Uhr, Treue, 23. 5., 16 Uhr, Buchte, 29. 5., 19 Uhr, Lagerhaus, 30. 5., 19 Uhr, Zucker

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