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„Pippi ist ein Traum“

„Junge Akteure“ lesen aus einem Lindgren-Roman

taz: Frau Fesel, wie wichtig waren die Lindgren-Bücher in Ihrer eigenen Kindheit?

Jenny Fesel, Junge Akteure: Mich haben vor allem die „Pippi“-Filme geprägt, die schaue ich mir heute noch gern an. Aber auch „Die Brüder Löwenherz“ oder „Ronja Räubertochter“ haben mich durch meine Kindheit begleitet.

Heute sollen Sie aber lesen: aus einem erstmals auf Deutsch erschienenen biographischen Roman über Lindgren.

Ja, das ist sehr spannend: Wir konzentrieren uns dabei auf Astrids Freundschaft zu der jungen Schauspielerin Sara, die ebenfalls ein Kind erwartet.

Dass Lindgren ihr erstes Kind in eine Pflegefamilie gab, entspricht nicht gerade den idyllischen Familienbildern, die man aus ihren Büchern kennt.

Ich war davon auch sehr überrascht, auf Cover-Texten erfährt man das ja nicht. Ihre eigene Familie hat zunächst mit ihr gebrochen, aus finanziellen Gründen konnte sie das Kind nicht behalten. Das entsprach eben nicht den damaligen Möglichkeiten und Vorstellungen.

In Lindgrens eigenen Büchern wimmelt es dafür von Rollenklischees: Pippi selbst ist zwar stark, aber die Talenteverteilung zwischen den Nachbarskindern ist sehr konventionell.

Das stimmt. Ich würde mir wünschen, dass nicht nur die kleine Annika immer Angst hat, sondern auch mal der Thommy. Wobei man auch sagen muss: Pippi ist ein Traum, aber die Annika gibt‘s eben auch. Das kenne ich von mir selbst.

Interview: Henning Bleyl

„Von Astrid zu Lindgren“, Aschenbeck-Verlag: Lesung am Freitag, 17 Uhr, im „Thalia“ in der Obernstraße

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