„Jetzt müssen wir lauter werden“

Sie kamen mit Schlafsäcken, Isomatten und Transparenten. Etwa 150 kleine und große Protestierende haben gestern Nachmittag das GUB „besetzt“. Zuvor formten sie auf dem Schulhof das Kürzel ihrer Schule (Foto). Nicht nur SchülerInnen und Eltern wollen die Nacht in ihrer Schule verbringen, es sind auch mehrere LehrerInnen und Mitglieder des Schulleitungsteams gekommen, um an diesem friedlichen Aktionstag teilzunehmen. Ulrich Hillmer vom Elternrat: „Wir haben es lange auf dem stillen Wege versucht, aber wenn uns niemand hört oder hören will, dann müssen wir eben lauter werden.“

Ihren Ärger reagierten die SchülerInnen bei einem Volleyballturnier ab, für die anschließende Stärkung haben die Eltern gesorgt: Würstchen mit Fladenbrot. Mit Schachspielen und Videos wollten sie sich die Nacht in den ungewohnten Schlafräumen verkürzen: „Das hier ist doch nicht bloß eine Lernanstalt! Wir identifizieren uns mit dieser Schule“, schimpft Steven von Bargen, Schülersprecher des GUB. Als er in den Weihnachtsferien gehört hat, dass seine Schule geschlossen werden soll, hat er sich sofort mit der Schülervertretung zusammengesetzt. Kräftig unterstützt wurden sie dabei von der Elternvertretung. „Resignation und Verzweiflung bringen uns kein Stück voran, diese Aktionen sind unsere einzige Hoffnung“, klagt Hillmer.

Bis zum Abend wurden insgesamt etwa 300 Menschen erwartet, die sich für den Erhalt der Schule einsetzen wollen. Bisher ist das GUB damit die einzige Hamburger Schule, die mit einer friedlichen Besetzung gegen die Pläne des Senats demonstriert. Die Schule soll noch bis heute, eventuell sogar bis zur morgigen Entscheidung der Deputation, besetzt bleiben. Wie sehr hier alle an einem Strang ziehen, beantwortet die kleine Anik ebenso einfach wie einleuchtend: „Weil ich die Schule ganz doll mag.“ah / Foto: Henning Scholz