VORMERKEN
: Wer nie sein Buch mit Tränen las, will sich emotional halt nur nicht erpressen lassen

Wer ist nicht wenigstens ein bissschen berührt, wenn sich zum Filmende das Liebespaar innig umarmt und küsst? Warum man so fühlt, das fragen sich die Emotionsforscher. Dabei sammeln sie immer wieder neue Erkenntnisse, die sich später in der Ratgeberliteratur wiederfinden, und mit der müssen sich dann die Literatur- und Kulturwissenschaftler auseinandersetzen. Einer von ihnen ist Robert Stockhammer, der morgen im Zentrum für Literaturforschung einen Vortrag über „Die emotionale (In-)Kompetenz des Literarischen“ hält. Dabei leugnet er gar nicht, dass Literatur schon immer eine wichtige Bedeutung bei der Erzeugung von Emotionen hatte, sondern will „ethische Argumente“ aufzeigen gegen deren Funktionalisierung. SE

■ „Die emotionale (In-)Kompetenz des Literarischen“: Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Schützenstraße 8, Mittwoch, 20. Mai, 20 Uhr