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kommentarSmart auf der Standspur

Mercedes legt ab sofort alle Pläne auf Eis, den Kleinstwagen Smart weiter zu entwickeln – er verkauft sich so schlecht wie der Luxuswagen Maybach

Was war das doch für eine brillante Idee. Eine, die richtig gut in die oberflächenverliebten Neunziger zu passen schien. Die Zeit der Images und Ikonen. Der Stern und die Plastikuhr Swatch machten gemeinsame Sache, erdachten sich den Kleinstwagen Smart.

Bunt wie die Uhr und kaum größer als das Handschuhfach einer Mercedes S-Klasse. Hip, cool und distinguiert sollte der Smart bei seiner Markteinführung 1998 wirken. Ein hochmodisches Auto, für dessen Vertriebsidee Gucci und Prada Pate standen: Statt beim Händler an der Ecke gab es den Smart nur in urbanen Ballungsräumen – und in eigens entworfenen Design-Stores.

In Rom hatte man das verstanden. Überall sonst verkaufte sich der Smart mies. Im vergangenen Jahr wurde nicht mal das nach unten korrigierte Verkaufsziel von 155.000 Einheiten erreicht. Obwohl es den Smart inzwischen auch als Coupé und als Viersitzer gab. Mehr Smart-Ableger werden es indes auch nicht mehr werden. Markenvorstand Eckhard Cordes hat gerade auf der „Detroit Auto Show“ das Aus für alle weiteren Smart-Projekte verkündet, beispielsweise den geplanten Geländewagen. Stattdessen gibt es den Smart künftig doch beim Mercedes-Händler an der Ecke. Und für DaimlerChrysler eine Lektion in Sachen Popkultur: Eine Prada-Tasche darf sehr wohl zu klein sein, ein Auto nur bedingt. Und ob ein Auto zum Kult taugt, entscheiden die Kunden, nicht der Konzern. CLEM

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