: DER GENOZID VON 1994
Der Völkermord in Ruanda ereignete sich zwischen April und Juli 1994. Nachdem am 6. April 1994 das Flugzeug des Präsidenten Juvénal Habyarimana über der Hauptstadt Kigalia abgeschossen worden war – vermutlich von der eigenen Garde –, übernahmen radikale Hutu-Militärs die Macht und kippten die von Habyarimana ausgehandelte Machtteilung mit der Tutsi-dominierten Guerilla RPF (Ruandische Patriotische Front). Sie versuchten, sämtliche Befürworter dieser Machtteilung sowie alle Tutsi Ruandas umzubringen. 800.000 bis eine Million Menschen starben, bevor die RPF Ruanda eroberte und die Beteiligten am Völkermord nach Zaire (heute Kongo) vertrieb.
Parallel zur strafrechtlichen Aufarbeitung des Genozids in Ruanda selbst stehen seit 1995 führende Organisatoren im tansanischen Arusha bei einem UN-Tribunal vor Gericht. 63 Häftlinge befinden sich derzeit in UN-Gewahrsam. Davon sind 20 abgeurteilt, 25 stehen vor Gericht, 18 warten noch auf ihr Verfahren. 10 gesuchte Täter gelten als flüchtig und sollen sich zumeist im Kongo aufhalten. Das Tribunal will seine Arbeit bis 2008 beenden. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen