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NebenverdienstEizellen sind Mangelware

Großbritannien plant, mit Rumänien ganz besondere Handelsbeziehungen aufzunehmen. Britische Behörden möchten gern menschliche Eizellen aus Rumänien importieren. Auf der Insel wird es nämlich zunehmend schwieriger, an die heiß begehrte Ware heranzukommen. Bis zu sieben Jahre müssen Frauen, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen wollen und auf eine Eizellspende angewiesen sind, zum Teil warten. Rund 90 Prozent der britischen Kliniken hätten jetzt schon Schwierigkeiten die Nachfrage nach den Eizellen zeitnah zu befriedigen, berichtete BBC-Online. Im Unterschied dazu, würden in einer einzigen Klinik in Rumänien genauso viele Eizellspenderinnen zur Verfügung stehen wie in allen britischen Kliniken zusammen. Und der Mangel könnte demnächst noch größer werden, Denn in Großbritannien hat künftig jeder Neubürger das Recht, seine biologischen Eltern kennen zu lernen. Die anonyme Ei- und Samenspende ist dann nicht mehr zulässig. Warum also nicht gleich das Überangebot in Rumänien nutzen, fragte sich daher die britische Human Fertilisation and Embryology Authority. Und da es nur ganz selten etwas gibt, was nichts kostet, schlägt sie vor, dass rumänische Spenderinnen nicht nur eine Aufwandsentschädigung erhalten, sondern – für rumänische Verhältnisse – auch anständig dafür bezahlt werden. Umgerechnet 1.437 Euro sollen die Rumäninnen dafür bekommen. Was aber auch klar ein Verstoß gegen das europäische Recht wäre: Denn Eizellen gegen Geld, das ist verboten. WOLFGANG LÖHR

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