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US-Firma: Wer zu Hause raucht, fliegt

Vier Beschäftigte verlieren ihren Job, weil sie eine Teilnahme an Raucher-Test verweigerten. Gesundheitsdienstleister Weyco nutzt eine Lücke in der Gesetzgebung

BERLIN taz ■ Ein Entlassungsfall im Bundesstaat Michigan erregt in den USA Aufsehen. Vier Beschäftigte des Gesundheitsdienstleisters Weyco verloren im Januar ihren Job, weil sie sich geweigert hatten, an einem Test teilzunehmen, mit dem ihr Arbeitgeber feststellen wollte, ob sie in ihrer Freizeit rauchten.

Weyco hat seinen Mitarbeitern ein striktes Rauchverbot auch außerhalb der Arbeit auferlegt. Die Firma stellte ihnen ein Ultimatum, wonach sie bis Ende 2004 zu Nichtrauchern werden sollten oder aber entlassen würden, sollte der Test das Gegenteil feststellen. Die vier Beschäftigten hatten gekündigt; ein Anwalt von Weyco bestätigte der Presse aber, dass das Unternehmen im Begriff war, sie zu entlassen.

Weyco begründet seine rigide Politik damit, dass es anderen Firmen dabei behilflich sei, Kosten zu sparen und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erhöhen. Deshalb sei es nur natürlich, dass Weyco dabei eine Vorbildfunktion einnehme.

Nach Meinung der Gegner dieses Vorgehens stellt diese Einflussnahme auf das Verhalten der Beschäftigten jedoch eine eklatante Verletzung des Arbeitsrechts dar – erst recht, da Rauchen legal ist und die Fähigkeit der Beschäftigten, ihre Jobs zu erledigen, nicht beeinträchtigt.

Die Bürgerrechtsorganisation Aclu of Michigan sieht jedoch von einer Klage ab, so ihre Sprecherin Wendy Wagenheim zum Lansing State Journal, da Weyco Lücken in der Gesetzgebung nutze. Das US-Bundesrecht schützt Beschäftigte nur vor einer Entlassung aufgrund von Geschlecht, Alter, Rasse, Hautfarbe, Herkunft, Religion und Schwangerschaft. Michigan hat dem in seiner Gesetzgebung Körpergröße, Gewicht und Familienstand hinzugefügt – nicht aber die „Diskriminierung von Lebensstilen“. OP

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