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Streichungen bei Tchibo
Zum Mai 2010 wird der Verwaltungssitz der Firma Tchibo in Bremen aufgegeben. Betroffen sind von der gestern bestätigten Entscheidung der Hamburger Unternehmensspitze 170 Arbeitsplätze. Nur 40 bis 50 Mitarbeiter aus dem operativen Logistikgeschäft bleiben demnach in Bremen, sie sollen in den Neustädter Hafen umziehen, wo die Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) für Tchibo ein Hochregallager betreibt und DHL die Versandlogistik. Den anderen 120 Verwaltungsmitarbeiter aus Vertrieb, Marketing und Buchhaltung soll eine Beschäftigung in Hamburg angeboten werden. Ein kompletter Rückzug aus Bremen sei nicht geplant, teilte das Unternehmen weiter mit. Rund 1.000 Arbeitsplätze sind indirekt in Bremen von Versand und Lagerung der Tchibo-Artikel abhängig.
Zehnprozentige Kürzung
Die Bremer Behörden sollen nach Angaben von Radio Bremen rund zehn Prozent ihrer Verwaltungskosten sparen. Das werde der Senat vermutlich am kommenden Dienstag beschließen. Vor knapp drei Wochen hatte der Senat eine Haushaltssperre verhängt. Knapp neun Millionen Euro wolle der Senat sparen, indem er die laufenden Verwaltungskosten kappt.
Ostsee-Werftübernahme
Unmittelbar nach dem Insolvenzantrag der Wadan Werften in Wismar und Rostock hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommerns die Investorensuche aufgenommen. „Es hat einen ersten Kontakt mit einem Geschäftsführer der Bremer Hegemann-Gruppe gegeben“, sagte der Sprecher des Schweriner Wirtschaftsministeriums, Gerd Lange. Ergebnisse seien noch nicht zu erwarten. Es werde zeitnah zu weiteren Kontakten und Gesprächen auch mit anderen möglichen Investoren kommen.
Wertvollster Grünzug
Der Naturschutzverband BUND wertet die vom Senat beschlossene Ausweisung des Blocklands als „Natura 2000“-Schutzgebiet als „wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Naturschätze Bremens“. Erforderlich sei nun eine entsprechende Ausweisung von Unisee und Uniwildnis, um den „mit Abstand wertvollsten Bremer Grünzug vom Bürgerpark bis ins Blockland“ dauerhaft zu erhalten. Die Umsetzung der Schutzmaßnahmen müssten über freiwillige Vereinbarungen mit den Blockländer Landwirten erreicht werden, Vorbild für diese Kooperation könnten die „guten Erfahrungen mit dem EU-geförderten BUND-Wiesenschutzprogramm sein.
Überall Overbeck
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat am Sonnabend in Vegesack zwei Ausstellungen zu Ehren des Worpsweder Malers Fritz Overbeck eröffnet. Anlässlich seines 100. Todestags zeigen zwei Bremer Museen, das Paula Modersohn-Becker-Museum und das Overbeck-Museum, eine Retrospektive des mit 39 Jahren verstorbenen Malers. Ausführlicher Bericht folgt.
Toter Paddler
Besatzungsmitglieder eines Ausflugsdampfers haben am Sonnabend einen toten Mann im Kellersee im Kreis Ostholstein entdeckt. Wahrscheinlich handelt es sich um den seit Pfingstsamstag vermissten Paddler, teilte die Polizei in Lübeck mit. Ein 51 Jahre alter Mann aus Bremen war mit seinem 46-Jährigen Bekannten auf dem bei Bad Malente gelegenen See in einem Kanu unterwegs und etwa 50 Meter vom Ufer entfernt gekentert. Der jüngere Mann konnte sich retten.
Viren-Gene im Visier
Mitarbeiter des US-Genpioneers Craig Venter werden in den kommenden Tagen Mikroorganismen aus der deutschen Nordsee fischen, um deren Genmaterial zu analysieren. Die Forschergruppe erfasse bereits seit März in einer einzigartigen globalen Messkampagne die Kleinstlebewesen der Weltmeere, teilt das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit. Die Forscher erhoffen sich Aufschluss über die bislang kaum bekannte Rolle von Bakterien und Viren in den Stoffkreisläufen im Meer. taz/dpa/AP
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