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Das siegende Klassenzimmer

Grundschule und dann entweder Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule – so lief es bisher in Schleswig-Holstein und so soll es nicht weiterlaufen, wenn die rot-grüne Koalition bei der Wahl am 20. Februar bestätigt wird. Die Bildungspolitik ist eines der großen Themen im Schleswig-Holstein‘schen Wahlkampf: SPD-Spitzenkandidatin Heide Simonis will „‘Schulen für alle‘“, nachdem ihr aufgefallen war, dass es überall dort gut läuft, „wo es kein dreigliedriges System gibt“. Der Slogan der Grünen dafür heißt „9 macht klug“ – die Grünen wollen nach dem Vorbild der skandinavischen Pisa-Sieger eine gemeinsame neunjährige Grundschule einführen.

Für die CDU sind diese Pläne nichts weiter als „ideologische Fantastereien“. Die Christdemokraten halten dem gegliederten Schulsystem die Stange, wollen ferner die Schulzeit bis zum Abitur verkürzen und die Kinder früher einschulen. Auch die FDP lehnt die Abschaffung des gegliederten Schulsystems ab und tut ansonsten viel dafür, das Thema mit Wahlkampf-Rhetorik zu unterfüttern: „Realitätsverweigerung“ wirft FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki rot-grün vor und schäumt: „Wer es wie rot-grün nicht schafft, unseren Kindern Lesen und Schreiben beizubringen, der sollte die Finger von einem komplizierten Umbau des Schulsystems lassen.“ kli

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