SPOKEN WORD: Muskelbepackter Feingeist
Henry Rollins gehört zweifellos auf den ersten Blick eher zu den Harten. Jedes Haar, das der tätowierte Freund des Gewichthebens und erklärte Feind von Nikotin, Alkohol und anderen Drogen sich regelmäßig abrasiert, steht denn auch für ein Leiden dieser Welt, hat er einmal gesagt. Aber in dem kleinen muskelbepackten Mann mit dem mal wütenden, mal sorgenvollen Blick steckt ein feiner, mitteilsamer Geist. Bekannt ist Rollins seit den 80ern vor allem als Frontmann der US-Punker „Black Flag“ und anschließend seiner „Rollins Band“. Und wer ihn da einmal gesehen hat, wie er jene Spucke, die er gerade aus dem Mikro gesaugt hat, noch einmal ausspuckt – auf den nackten Oberkörper –, der mag mit Recht bezweifeln, dass dieser Mann eben auch Schriftsteller, Talkmaster, Radio-DJ, Verleger, besonnener Politik-Aktivist und Spoken Word-Künstler ist. Überzeugen kann man sich davon aber am Mittwoch im Stadtpark. MATT
■ Mi, 1. 7., 19 Uhr, Freilichtbühne am Stadtpark
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
