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kommentarSo klappt‘s bei den Nachbarn

Über 3sat können auch Deutsche in den Genuss der ORF-„Wochenschau“ kommen. Die Sendung macht ihrem traditionsreichen Namen alle Ehre

Richtig süchtig werden kann man nach jenen deutschsprachigen Medien, die mit Deutschland und seinen Diskursen nichts am Hut haben – die Neue Zürcher Zeitung erfrischt, die österreichische Nachrichtensendung „Zeit im Bild“ erheitert. Und die ORF- „Wochenschau“ erschüttert, immer wieder. Nicht wegen der Gebärdendolmetscherin Liliane Roth-Rothenhorst, die hier neben der Moderatorin im Studio steht. Auch nicht wegen des Titels, an dem vor allem historisch Interessierte ihre helle Freude haben dürften. Sondern weil die Sendung allzu tief in den dunklen Abgrund der österreichischen Seele blicken lässt.

Nun erinnerte die „Wochenschau“ an die alliierten Luftangriffe auf Wien, deren „strategischer Sinn umstritten“ sei. Zumal „die Ostmark“ (also Österreich), anders als „das Altreich“ (also Deutschland), vom Krieg lange verschont geblieben sei. Ostmark, Altreich? Nur Frau Roth-Rothenhorst wird wissen, ob auch das Wort „Austrofaschismus“ in die Gebärdensprache übersetzt werden kann. FRA

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