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Prominentes und Kurioses

Heute startet in Köln die fünfte lit.Cologne. Bis Sonntag stehen knapp 90 Veranstaltungen auf dem Programm

KÖLN taz ■ Ein Festival ohne Motto mit international und deutschsprachig besetzten Veranstaltungen, die meist aus einer spontanen Idee heraus geboren wurden: Das ist die lit.Cologne, die vom 16. bis 20. März zum fünften Mal in Kölner Theatern und Museen, in Diskotheken und Kinos, aber auch an Orten wie dem Polizeipräsidium oder – für Kinder – in der KEC-Trainingshalle oder im Elefantenpark des Kölner Zoos stattfindet.

Knapp 90 Veranstaltungen reihen sich im Programmheft aneinander unter Sprechblasentiteln wie „Ächz“ – gemeint ist der von den Veranstaltern als „kurios“ empfohlene Donaldistenkongress (16.3., 20 Uhr, Theater am Tanzbrunnen) – oder unter Schlagworten wie „Heimat“ (Gespräch zwischen dem ostdeutschen Autor Thomas Brussig und dem westdeutschen Regisseur Edgar Reitz in der Kulturkirche Köln, 19.3., 18.30 Uhr).

Das Programm entsteht nach dem Schneeballsystem. So haben die drei Programmmacher Manfred Köhler, Rainer Osnowski und Edmund Labonté für das diesjährige Festival nur etwa zehn aktuelle Neuerscheinungen aufgegriffen. Den großen Rest hat das Trio nach dem Motto „Wie wär‘s...?“ geplant und sich dabei an Empfehlungen orientiert.

Daraus sind solche Besonderheiten entstanden wie der Theaterabend über den verstorbenen Regisseur Einar Schleef im Schauspielhaus (17.3., 19.30 Uhr), unter anderem mit den Schauspielern Sophie Rois und Martin Wuttke von der Berliner Volksbühne. Gab es im vergangenen Jahr einen Finnland-Abend, so ist diesmal Island an der Reihe: Im Gürzenich lesen fünf isländische Autoren (18.3., 19.30 Uhr).

Dass die lit.Cologne keine lokale oder regionale Veranstaltung ist, lässt sich an Namen ablesen wie dem des Spaniers Jorge Semprún (Kulturkirche Köln, 20.3., 19.30 Uhr) oder der der Rumäniendeutschen Herta Müller (Wallraf-Richartz-Museum, 20.3., 14 Uhr). 17 Nationen vertreten die rund 250 Mitwirkenden.

Romane wie „Die Liebesblödigkeit“ von Wilhelm Genazino (Wallraf-Richartz-Museum, 17.3., 21 Uhr) spielen ebenso eine Rolle wie die Krimis des Schweden Leif GW Persson („Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters“, Neues Polizeipräsidium, 18.3., 21 Uhr). Natürlich dürfen auch die gewohnten Literaturkritiker nicht fehlen. Marcel Reich-Ranicki und Elke Heidenreich treffen im Opernhaus aufeinander (20.3., 11.30 Uhr). Außerdem beteiligen sich Politiker wie der NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück oder Sportler wie Reinhold Messner an den Lesungen und Podiumsdiskussionen.

Parallel zur lit.Cologne finden die lit.kid.Cologne (16.-20.3.) sowie der erste von der Kölnmesse im Gürzenich organisierte Hörbuchkonvent „Audio Books Cologne“ (17.-20.3.) statt. Im kommenden Jahr soll die lit.Cologne auf neun Tage und 100 Veranstaltungen ausgeweitet werden. ISABEL FANNRICH

Programm: www.litcologne.de , www.audiobookscologne.de

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