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Kein Platz für Marxisten

Linke Initiativen fühlen sich aus dem Programm „60 Jahre 8. Mai“ ausgegrenzt

Bremen taz ■ Politische Ausgrenzung oder nicht? In dem kürzlich erschienenen Veranstaltungsprogramm „60 Jahre 8. Mai 1945“ sucht man vergebens nach den Terminen einiger linker Initiativen. Weder die Marxistische Abendschule noch die Rosa-Luxemburg-Initiative wurden in das Programm mit aufgenommen. Auch das Friedensforum sowie der Verein der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschisten vermissen einige ihrer Termine in dem Programm.

„Hier wurde eine deutliche Ausgrenzung bestimmter Gruppen vorgenommen“, protestiert Hartmut Drewes vom Bremer Friedensforum, zugleich einer von 85 Unterzeichner der Erklärung „Gegen Rechts nur gemeinsam“. Dies sei „nicht nachvollziehbar“ heißt es in dem Papier, „gerade angesichts zunehmender Aktivitäten von Neonazis“.

Michael Scherer von der Landeszentrale für politische Bildung hingegen bestreitet jede politisch motivierte Auswahl. Aufgenommen werde jede Initiative, die sich an der Vorbereitung aktiv und regelmäßig beteiligt habe. Das sei im dem Trägerverein „Erinnern für die Zukunft“ schon lange verabredet.

Drewes ist sicher: „Es fehlt einfach am politischen Willen.“ Außerdem, so Klaus Hildebrandt von der Marxistischen Abendschule, habe er von den Vorbereitungen nichts gewusst. frs

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