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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Zuerst noch eine Korrektur, die Band Death Sentence: Panda! betreffend, die letzthin auf diesen Seiten recht abenteuerlich als Hardcorekapelle mit Klarinette, Flöte und einer Leidenschaft für koreanische und chinesische Folklore samt einem Faible für die Marching Bands aus New Orleans angekündigt wurde. Das aber war nur die Papierform. Live hörte sich das Trio aus San Francisco am Dienstag im Bang Bang Club dann doch etwas weniger nach Breitband an, keine Märsche, nichts mit Korea oder China, ohne deswegen in den Hardcore-Eruptionen gleich gar zu konventionell zu werden. Das die Konzertform. Auf Platte klingen Death Sentence: Panda! dann schon wieder deutlich versponnener, weniger nach Hardcore und mehr nach krautrockender Noise-Exploration. In dem Zusammenhang soll auch wenigstens im Nebensatz erwähnt sein, dass Christy & Emily am Samstag zum Schluss ihres Konzertes im Schleusenkrug eine deftige Version von „It’s a rainy day, sunshine girl“ wummerten, dem stumpfen Pophit von Faust, der ganz wunderbar zu den stimmungsvollen Doomfolk-Liedern passte, die Christy & Emily davor spielten. Nur um diese Namen noch einmal zu nennen. Brooklyn-Underground zum Merken, während der Wanderstiefel-Folk von Herman Dune hier schon seine Fans hat, die ja wissen, dass in diesen Schuhen bereits solche Leute wie Leonard Cohen, der frühe und Pop-bewusste Cat Stevens oder Jonathan Richman gestanden haben. Am heutigen Freitag spielen Herman Dune im Festsaal Kreuzberg. Keko Yoma kommen aus Chile und klingen ein wenig wie Už Jsme Doma (damit auch der Name mal wieder genannt ist), nicht ganz so dunkel im Rock vielleicht wie die tschechische Band, auch mit Ska, und im Punk einem Zappa näher als Johnny Rotten. Mehrmals zu hören, am Samstag und Dienstag im Café Zapata, Sonntag in der Ufafabrik.

■ Herman Dune: Festsaal Kreuzberg, Fr., 21 Uhr. 13 €

■ Keko Yoma: Cafe Zapata, Sa. + Di., 22 Uhr

■ Keko Yoma: Ufafabrik, So., 20 Uhr. 10/8 €

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