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die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

Accordion Tribe Österreich/Schweiz 2004, R: Stefan Schwietert

„1996 formierten sich fünf Akkordeon-Koriphäen zum Accordion Tribe. Lang schon polierte jeder für sich am ramponierten Image des Schifferklaviers, vermengte Volkstümliches mit Jazz und eigenem Temperament. Doch erst gemeinsam auf der Bühne gelingt ihnen eine einzigartige Symbiose aus musikalischen Wurzeln, unterschiedlichen Temperamenten und Lebensweisen. Um die magische Intensität von Accordion Tribe einzufangen, begleitete Regisseur Stefan Schwietert das Quintett auf seiner Tournee im Jahr 2002.“ (tip) Cinema

Achtung, fertig, Charlie! Schweiz 2003, R: Mike Eschmann, D: Marco Rima, Martin Rapold

„Als sei die Zeit stehen geblieben, kommt diese Militärklamotte mit Witzen, die auf sympathische Weise an die 70er erinnern. Mitten in der Trauung mit einer Mafia-Tochter wird ein junger Schweizer zur Rekrutenausbildung abgeführt, wo er zwischen Joints und schrulligen Vorgesetzten eine neue Form der Kameradschaft kennen lernt - und schließlich auch die Liebe seines Lebens. Harmlos-nettes Filmvergnügen, nach dem man wünscht, selbst Schweizer zu sein.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar

Anlat Istanbul - Istanbul, Erzähle mir! Türkei 2004, R: Ümit Ünal, Selim Demirdelen, Kudret Sabanci, D: Altan Erkekli, Ahmet Taylan Mümtaz

„Anlat Istanbul - Istanbul, Erzähle mir!“ befasst sich aus der Perspektive von fünf jungen türkischen Regisseuren mit der Millionenmetropole Istanbul, die ganz märchenhaft orientalisch daherkommt. Die fünf Geschichten fließen in einer Istanbuler Nacht ineinander.“ (taz) CineStar

Aviator USA 2004, R: Martin Scorsese, D: Leonardo DiCaprio. Cate Blanchett

„Martin Scorseses jüngster Film denkt lust- und liebevoll über Leben und Werk des Milliardärs, Filmemachers und Flugzeug-Designers Howard Hughes nach: „Aviator“ ist ein rasant erzähltes, heftig stilisiertes Drama über das alte Hollywood und die Fliegerleidenschaft, über zwangsneurotische Störungen und Technikbesessenheit.“ (tip) City, CineStar (OV), Apollo BHV

B

Der Babynator Kanada/USA 2005 R: Adam Shankman, D: Vin Diesel, Brittany Snow

„Als grimmiger Marine muss Vin Diesel die fünf Kinder einer von Terroristen bedrohten Familie beschützen. Das klingt nach reichlich Situationskomik, doch der lange als Actionstar von morgen gehandelte Muskelmann scheitert kläglich an seiner völligen Humorlosigkeit. Arrogant und emotionslos stapft er durch diesen Film, dem es auch sonst an Wärme und Originalität fehlt.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Barfuß Deutschland 2004, R: Til Schweiger, D: Steffen Wink, Til Schweiger

„Mit „Barfuß“ knüpft Til Schweiger dort an, wo er als Co-Regisseur von „Knockin‘ On Heaven‘s Door“ den Faden abgelegt hat, und erzählt ein romantisch amüsantes Roadmovie um ein zufällig zusammengeratenes Pärchen: Nick, der angemessen coole Loser, und Leila, eine Ausreißerin aus der Psychiatrie, die das Leben vor den Anstaltsmauern mit den Augen eines Kindes sieht, und nun von Nick widerwillig die einfachsten Dinge der Welt erklärt bekommt. Astreiner Märchenstoff - den Traumfabrikfan Schweiger schwungvoll erzählt.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL,

Be Cool USA 2005, R: F. Gary Gray, D: John Travolta, Uma Thurman

„Chili Palmer war vor zehn Jahren der Held von Barry Sonnenfelds schwarzer Komödie über einen Schuldeneintreiber, der in Hollywood Karriere als Filmproduzent macht. Der Film war enorm erfolgreich, eine Fortsetzung lange in Planung. Nun liegt sie vor - aber „Be Cool“ ist trotz guter Ansätze eine einzige Enttäuschung. Den smarten Chili (John Travolta) verschlägt es diesmal ins Musikbusiness, wo er der schönen Edie (Uma Thurman) beim Aufbau ihres Plattenlabels hilft. Dabei kommen ihm schräge Vögel der russischen Mafia und andere Schmierlappen in die Quere. Aber unter der Regie des komödienunerfahrenen F. Gary Gray (“The Italian Job“) bleibt der Witz des Originals auf der Strecke. Und den besten Gag bringt bezeichnenderweise Aerosmith-Sänger Steven Tyler in einer Gastrolle. Uncool!“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Being Julia Kanada/Großbritannien 2004, R: István Szabó, R: Annette Benning, Jeremy Irons

„1962 verkörperte Lili Palmer die Titelrolle in ‚Julia, du bist zauberhaft‘, der ersten Verfilmung des 1937 erschienenen Romans ‚Theatre‘ von W. Somerset Maugham. István Szabó belässt den Stoff in seiner Zeit, die Kulisse bleibt. Sein Film ist vor allem andern eine Liebeserklärung ans Theater und dessen Figuranten. Obwohl Annette Bennings Julia als allmählich alternder gefeierter Londoner Bühnenstar im Mittelpunkt des Geschehens steht, ist Jeremy Irons als ihr geschäftssinniger Impresario und desinteressierter Gatte das Ereignis des Films. Vorzüglich aber auch die restliche Besetzung, von überragender Trivialität die aufgeführten Stücke – so dass es mit einer allenfalls angepeilten Doppelbödigkeit nicht weit her ist.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel, Casablanca OL

Brothers Dänemark 2004, R: Susanne Bier, D: Connie Nielsen, Ulrich Thomsen

„Ein dänischer Major gerät während eines Einsatzes in Afghanistan in die Gefangenschaft der Taliban. Seine Familie hält ihn für tot und hat sich halbwegs mit dem Verlust arrangiert, als er befreit und traumatisiert nach Dänemark zurückkehrt. Wie ein Fremdkörper irrt er durchs neue Leben seiner Familie, bis es schließlich zur Katastrophe kommt. Einmal mehr zeigt Regisseurin Susanne Bier, dass das Leben nicht so sicher ist, wie wir gerne glauben wollen. „Brothers“ hat viele berührende Momente, trägt aber schwer an dem aufdringlichen Soundtrack, der mit schluchzenden Geigen großes Gefühl vermitteln will.“ (tip) Schauburg

C

Coach Carter USA 2005, R: Thomas Carter, D: Samuel L. Jackson, Rob Brown

„Das Basketballteam der Richmond Highschool gleicht dem Viertel, aus dem die Schüler stammen: heruntergekommen und hoffnungslos. Das ändert sich, als Coach Carter das Kommando übernimmt und dank militärischen Drills den Haufen Gangstas und Kleindealer zur Supermannschaft formt. Doch damit nicht genug. Der Trainer wünscht zudem solide Leistungen im Klassenzimmer; womit er erstmal auf Granit beißt. Der überlange Film, in dem Samuel L. Jackson den politisch korrekten harten Hund gibt, beruht auf einer wahren Geschichte.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

F

Felix - Ein Hase auf Weltreise Deutschland 2005, R: Giuseppe Maurizio Laganà

„Felix ist ein Plüschhase und Held der Kinderbücher von Annette Langen und Illustratorin Constanza Droop, die bereits sechs Abenteuer des niedlichen und sehr selbständigen Kuscheltiers, übersetzt in 22 Sprachen, veröffentlicht haben. Bei Kindern in Asien wie Europa bekannt, wird das erste klassische und liebevoll in Szene gesetzte Zeichentrick-Leinwandabenteuer von kleinen Fans heiß ersehnt. (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace

Der Flamenco Clan Deutschland/Spanien 2005, R: Michael Meert / Originalfassung mit Untertiteln

„Ketama sind die Kelly Family Spaniens: eine ehemalige Wandersippe, die seit Generationen Talente hervorbringt und die Medien mit Familienanekdoten füttert. Anhand der Band-Biografie arbeitet Michael Meerts erhellende Dokumentation die Geschichte des Flamenco auf: Mit Rückblenden in die 70er Jahre zur Zeit Francos über die späten Achtziger mit ihren pompösen Bühnenshows bis hin zu aktuellen Selbstberichten deckt der Film die Karrierestationen der Familie ab. Im Zentrum stehen dabei liebevoll inszenierte, hoch emotionale Konzertszenen. Ein Film, der nicht nur Weltmusik-Fans Neues bietet, sondern auch vom andalusischen Lebensgefühl erzählt.“ (tip) Atlantis, Schauburg, Casablance OL

G

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln “Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) Cinema

Das Goebbels-Experiment Deutschland 2004, R: Lutz Hachmeister

„Die Filmemacher Lutz Hachmeister und Michael Kloft verzichten bei ihrer Dokumentation auf jeden Kommentar, nur Goebbels selbst lassen sie aus seinen Tagebüchern sprechen. Auf diese Weise entstand ein dichtes Psychogramm eines Mannes zwischen Weltschmerz, Wehleidigkeit, Vernichtungswut und politischer Ekstase, der politisch wie moralisch auf der ganzen Linie scheitert.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, Schauburg, Casablanca OL

The Grudge – Der Fluch USA/Japan 2004 R: Takashi Shimizu, D: Sarah Michelle Gellar, Jason Behr,

„Neben Hideo Nakatas ‚Ring‘-Serie waren es vor allem Takashi Shimizus ‚Ju-on‘-Schocker, die den Asia-Horror-Boom der letzten Jahre auslösten und für die derzeitige Renaissance des Genres mit verantwortlich zeichneten. Dieser cineastischen Bedeutung des Originals muss sich Produzent Sam Raimi überbewusst gewesen sein: Das Remake bleibt der Vorlage, von der Besetzung abgesehen, treu bis ins Detail. Die in einem Pflegedienst tätige Austauschstudentin Karen soll im Haus einer bettlägerigen Amerikanerin nach dem Rechten sehen. Außer der alten Frau erwartet sie allerdings ein todbringender Spuk, der seit einer drei Jahre zurückliegenden Familientragödie jeden heimsucht, der das Haus betritt. Die unchronologische Abfolge der Opferschicksale ist für ein westliches Publikum sicher ungewohnt, steigert aber das schaurige Gefühl des Fremdartigen. Zusätzlich geht es bei einigen Schockmomenten drastischer zur Sache als im eher andeutungsschwangeren Original.“ (Cinema) Cinespace

H

Hautnah USA 2004, R: Mike Nichols, D: Julia Roberts, Jude Law

“Ein Schriftsteller verliebt sich in eine Striptease-Tänzerin, eine Fotografin in einen Arzt. Als sich der Schriftsteller und die Fotografin begegnen, nimmt eine flatterhafte Vierecksbeziehung ihren Anfang, größtenteils angesiedelt im gehobenen städtischen Milieu Londons. Ein elliptisch erzähltes Drama um Partnertausch und Psycho-Stress, dessen äußere Handlung allein aus den Dialogen erschlossen werden muss. Die verhaltene Inszenierung tritt dabei völlig in den Dienst der Schauspieler, was zum Teil auch der Theatervorlage geschuldet ist.“ (filmdienst) City

Heffalump – Ein neuer Freund für Winnie Puuh USA 2005, R: Frank Nissen

„‚Heffalump – Ein neuer Freund für Winnie Puuh‘ basiert auf der 1926 erschienenen literarischen Vorlage von A. A. Milne, dessen Bücher auf der ganzen Welt gelesen werden, und ist das dritte Spielfilmabenteuer des kleinen Bären auf der großen Leinwand nach den Erfolgen von ‚Tiggers großes Abenteuer‘ und ‚Ferkels großes Abenteuer‘ von 2000 und 2003.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Apollo BHV, Maxx DEL,Cinemaxx OL

Heimspiel 16: Coming Out Alla Turca Szenische Drehbuchlesung, Orientalische Musik, Bauchtanz

„In dieser Geschichte geht es um ganz normale Großstadtmenschen, Deutsche und Ausländer, Heteros und Homosexuelle. Unsere Helden und Heldinnen leben in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Moderne und Tradition, Glaube und Aberglaube. Dennoch: das Glück ist greifbar nah - aber nur für die, die es sehen wollen. Für die szenische Lesung des durch das Filmbüro und die Bremische Landesmedienanstalt geförderte Drehbuchs holt die Neue Mira Filmproduktion orientalische Musik und Bauchtanz ins Kino.“ (Filmbüro Bremen) Schauburg

Hide and Seek USA 2005, R: John Polson, D: Robert De Niro, Dakota Fanning

„Seit dem Tod der Mutter behauptet die kleine Tochter von Psychiater Callaway, im Haus würde sich ein gewisser Charlie rumtreiben. Knarrende Türen, wehende Vorhänge, blutgeschriebene Botschaften: Regisseur John Polson bedient sich ausgiebig im Effektfundus, wahrt dabei aber eine konsequente filmische Handschrift. Die Spannung steigt kontinuierlich an, nicht alle der handelnden Figuren überleben, und wenn Charlie am Ende sein wahres Gesicht zeigt, geht es schon etwas derber zur Sache als in den Filmen Shyamalans. „Hide and Seek“ ist wieder einer dieser Filme, deren Ende man nicht verraten darf, obwohl Robert De Niro nicht von Anfang an tot ist. Wer einigermaßen aufpasst, kann sich die Auflösung ohnehin etwa ab der Mitte denken. Trotzdem: Für prickelnde Gänsehaut reicht es allemal.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

HitchDer Date Doktor USA 2005, R: Andy Tennant, D: Will Smith, Eva Mendes

„Hitch“ erzählt von dem bemerkenswerten Schicksal des gleichnamigen Beziehungsanbahnungsberaters, der in New York kostenlos und geheim agiert, um unbeholfenen Flirtamateuren entscheidende Flirttipps zu geben, bis er sich eines Tages in die investigativ recherchierende Klatschkolumnistin Sara verliebt und sich dabei überraschenderweise derart amateurhaft anstellt, dass seine eigentlich perfekte Tarnung jeden Moment aufzufliegen droht. Solch ein Film braucht selbstredend einen Schauspieler, der wie kein Zweiter das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Unsicherheit mit jeder Faser seines Körpers darzustellen weiß, der dem Einbruch der Realität in sein scheinbares Selbst ein Gesicht geben kann: Will Smith.“ (taz) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Hostage – Entführt USA 2005, R: Florent Emilio Siri, D: Bruce Willis, Kevin Pollak

„Spätestens seit seinem Erfolg in ‚The Sixth Sense‘ mag es Bruce Willis auch in seinen Actionfilmen nicht mehr nur krachen lassen. In „Hostage“ spielt er einen Verhandlungsführer bei Geiselnahmen, der bei seiner Arbeit nicht nur mit der Waffe, sondern auch mit dem Wort geschickt umgehen können muss. Die verschiedenen Stränge der verwickelten Handlung verbindet der französische Regisseur Florent Siri dabei sehr geschickt und erzählt in seinem stilbewussten Thriller en passant intelligente Dinge über Täter-Opfer-Beziehungen, gruppendynamische Prozesse unter Kidnappern und die Architektur von Häusern der „fucking rich people“.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

Hotel Ruanda Südafrika/Großbritanien 2004, R: Terry George, D: Dion Cheadles, Sophie Okonedo

Wie kann man einen Genozid darstellen? Ein Film kann nicht mehr als 8.000.000 ermordeten Menschen gerecht werden, er würde schnell unerträglich, wenn er Aufnahmen von Leichenbergen, abgeschlagenen Köpfen und vergewaltigten Frauen aneinanderreihen würde. 1994 richteten in Ruanda Hutus ein verheerendes Massaker an Mitgliedern des Stammes der Tutsi an, während der Rest der Welt wegschaute. Von solch einer Tragödie kann man nur im Rahmen einer einzelnen Geschichte erzählen. Nicht das massenhafte Morden, sondern die Reaktion von einigen Menschen darauf ist darstellbar und gibt dem Zuschauer die Chance, das Gesehene zu verarbeiten und sich einzufühlen. Steven Spielberg wusste dies genau, als er in „Schindlers Liste“ vom Holocaust anhand einer Rettungsgeschichte erzählte, und auch „Hotel Ruanda“ handelt davon, wie 1200 Tutsi in einem Hotel überleben, weil der Hotelmanager für sie verhandelt, besticht, lügt und erpresst. Wie es ihm gelingt, immer wieder in letzter Sekunde sich und seine Schützlinge zu retten, erzählt der Film wie ein spannendes Drama und nutzt dabei durchaus auch die dramaturgischen Tricks von Hollywood. Solch eine Geschichte mit einem guten Ende im Völkermord kann und darf man nicht erfinden, und so gibt es diesen heldenhaften Hotelmanager mit dem Namen Paul Rusesabagina wirklich. (hip) Schauburg, Wall-Lichtspiele OL

I

Identity Kills Deutschland 2003, R: Sören Voigt, D: Brigitte Hobmeier, Daniel Lommatzsch

„Einer fast 30-jährigen Berlinerin droht der Realitätssinn zu entgleiten. Als sie unter dem Anpassungsdruck ihrer Umwelt zu zerbrechen scheint, holt sie zum Gegenschlag aus und sublimiert ihre Krankheit durch Verbrechen, bei denen sie eine andere Identität annimmt und zur Hochstaplerin und Mörderin wird. Der anekdotisch strukturierte Film beschreibt präzise Kommunikationsverlust, Einsamkeit und Aggressivität und stellt durch die makabre Metamorphose seiner Heldin den Begriff der Normalität nachhaltig in Frage. Ein höchst ökonomisch erzähltes Drama, das durch kleine Gesten und Verhaltensmuster die ganze Bandbreite von Emotionen entfaltet.“ (filmdienst) Kino 46

Im Rennstall ist das Zebra los! USA 2005, R: Frederik Du Chau, D: Hayden Panettiere, Bruce Greenwood

„Die sentimental angehauchten Feelgood-Familienkomödie um ein Zebra, das sich für ein Rennpferd hält.ist eine cineastische Promenadenmischung aus dem warmherzigen Reitdrama „Kleines Mädchen, großes Herz“ und dem possierlichen Tierfilm „Ein Schweinchen namens Babe“ zurück. Darin werden die echten, dressierten Tiere via CGI zum Sprechen gebracht. Neben den Tieren spielt die junge, natürliche Hayden Panettiere die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

In 80 Tagen um die Welt USA 2004, R: Frank Coraci, D: Jackie Chan, Steve Coogan

„Von den vielen Adaptionen des Klassikers von Jules Verne gehört diese hier – neben der Kinofassung von Michael Anderson aus dem Jahre 1957 – zu den unterhaltsamsten: dank Jackie Chan. Der chinesische Actionstar hat mit 50 seinen Zenit zwar deutlich überschritten, aber in puncto Kampfkunst macht er noch so manch jungem Helden was vor. Und wie von ihm nicht anders gewohnt, ist auch ,In 80 Tagen um die Welt‘ eine Aneinanderreihung von halsbrecherischen Prügelszenen und akrobatischen Slapstickeinlagen. Man kann über so was natürlich die Nase rümpfen, man kann aber auch ins Kino gehen und zwei Stunden einfach nur Spaß haben.“ (Cinema) City

J

Just a Kiss Großbritannien/Italien 2004, R: Ken Loach, D: Atta Yaqub, Eva Birthistle

„Liebe, Familie, Traditionen und Religion: Ernst und heiter zugleich erzählt Ken Loach die Liebesgeschichte zwischen dem Sohn pakistanischer Einwanderer und einer Glasgower Lehrerin. ,Just a Kiss‘ gehört zu den hinreißendsten und zärtlichsten Liebesfilmen dieses Jahres mit einer für Ken Loach ungewohnten Sinnlichkeit. Loach langweilt nicht eine Sekunde mit politischem Botschaftskino, sondern erzählt heiter von der Mühsal mit Tradition, Religion und Familie.“ (br-online) City

K

Der Kaufmann von Venedig Großbritannien/USA 2004, R: Michael Radford, D: Al Pacino, Jeremy Irons

„Das Motiv des Fleischpfandes ist aus zahlreichen mittelalterlichen Rechtsanekdoten bekannt. Shakespeare übernahm es in seinem Stück «The Merchant of Venice», und dieses bringt jetzt der englische Regisseur Michael Radford auf die Kinoleinwand. Al Pacino in der Rolle des jüdischen Geldverleihers Shylock ist hervorragend - ein Aussenseiter, der zwischen verletzter Würde und unterdrückten Rachegefühlen schwankt. Beeindruckend auch die Arbeit des Kameramanns Benoît Delhomme und des Ausstatters Bruno Rubeo: etwa wenn sich im dunklen Gerichtssaal das Volk um die als Mann verkleidete Porzia drängt wie auf einem grossflächigen, ein denkwürdiges Ereignis darstellenden Altmeistergemälde.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel

Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand

„’Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie - und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln.“ (Der Spiegel) City

Kinsey USA/Deutschland 2004, R: Bill Condon, D: Liam Neeson, Laura Linney

„Alfred C. Kinsey, der Autor des 1948 veröffentlichten so genannten Kinsey-Reports über das Sexualverhalten des Mannes, war in der Lesart des Regisseurs Bill Condon keine Skandalfigur, sondern ein passionierter Verhaltensforscher und hervorragender Menschenbeobachter. Seine Arbeitsmethode, das hier in dokumentarisches Schwarzweiß gefasste Interview, ist deshalb auch zum Erzählmittelpunkt dieser mitreißenden Biografie geworden. ‚Kinsey‘ eröffnet tiefe Einblicke in das Selbstverständnis eines Mannes, der gegen die mittelalterlichen Vorurteile der damaligen US-Gesellschaft anzukämpfen hatte. Eine Herausforderung für den Charakterdarsteller Liam Neeson, denn trotz sensibelster Zurückhaltung vermag Kinsey auch heute noch die amerikanische Öffentlichkeit in Wallung zu versetzen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg

Kroko Deutschland 2002, R: Sylke Enders, D: Alexander Lange, Hinnerk Schonemann

“Kroko ist die bitchy queen des Wedding. Eine Anführerin, die nicht viele Worte macht. Ein Nicken dieser Kiezgöre genügt, und der Rest der Clique weiß, was zu tun ist. Als Kroko nach mehreren Kleindelikten zur Sozialarbeit abgestellt wird, kennt ihre Kaltschnäuzigkeit auch vor den Behinderten keine Gnade. Endlich mal ein Film aus dem Berliner Kiezmilieu, der sich nicht anbiedernd an seine jugendlichen Protagonisten heranwirft, sondern Verrohung und Deformation ganz selbstverständlich in Szene setzt.“ (tip) Kino 46

L

Lieber Frankie Großbritannien 2004, R: Shona Auerbach, D: Emily Mortimer, Jack McElhone

„Mittels vorgetäuschter Briefe gibt eine allein erziehende Mutter ihrem neunjährigen Sohn die Illusion, dass sein Vater seit seiner Geburt auf einem Frachtschiff um die Welt reist. Das Lügengebilde droht einzustürzen, als ein namensgleiches Schiff tatsächlich in den heimischen Hafen einläuft. Dennoch bekommt der Junge für einen Tag den Vater, den er sich ein Leben lang gewünscht hat. Emotional aufgeladenes Familiendrama, das trotz seiner märchenhaften Wendung und der aufdringlichen Musik weitgehend glaubwürdig entwickelt ist und dank guter Darsteller anrührt.“ (filmdienst) Cinema

Love Story USA 1970, R: Arthur Hiller, D: Ali MacGraw, Ryan O‘Neal

„Student aus reichem und Studentin aus armem Haus lieben einander, heiraten trotz Widerständen und sind glücklich - bis die junge Frau plötzlich schwer erkrankt und stirbt. Great Hollywood schmaltz. Taschentücher an der Kinokasse.“ (tisacali.kino) City

M

Madita Schweden 1979, R: Göran Graffman, D: Jona Liljendahl, Liv Asterlund

„Der nach einem Kinderbuch von Astrid Lindgren entstandene Film erzählt von den Alltagsfreuden und -sorgen eines achtjährigen Mädchens, das mit seiner kleinen Schwester und den gutbürgerlichen Eltern zu Beginn dieses Jahrhunderts in einer schwedischen Kleinstadt aufwächst. Ein Plädoyer für eine behütete Kindheit, aber auch für das kindgerechte Entdecken der Welt. Stimmungsvoll inszeniert und liebenswert interpretiert, kann der Film trotz eines manchmal allzu konservativ gezeichneten Frauenbildes alle Altersstufen unterhalten.“ (Zoom)Kino 46

Das Meer in mir Spanien/Italien 2004, R: Alejandro Amenábar, D: Javier Bardem, Belén Rueda

„Der Film beruht auf der Lebensgeschichte von Ramón Sampedro, der, durch einen Unfall vollständig gelähmt, jahrelang juristisch und in Publikationen für das Recht kämpfte, seinem Leben ein Ende setzen zu dürfen, was er schließlich mit Hilfe einer Freundin auch tat. Sampedro erscheint im Film als sympathischer Mensch, dessen Kampfgeist in seltsamem Widerspruch zu seiner Todessehnsucht zu stehen scheint. Insgesamt plädiert das Porträt dieses Mannes dafür, dass es jedem Menschen zustehe, selbst über sein Leben und seinen Tod zu entscheiden, zeigt aber auch Gegenpositionen, weshalb der Film kein Manifest für Euthanasie ist, sondern vielmehr ein Versuch, sich auf differenzierte Weise dem Thema der aktiven Sterbehilfe zu stellen.“ (filmdienst) Cinema

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ USA 2005, R: Jay Roach, Ben Stiller, Robert De Niro

„Familienduell im Fockerdomizil: In der klamaukigen Fortsetzung von „Meine Braut, ihr Vater und ich“ fährt Greg Gaylord Focker (Ben Stiller) mit seiner Braut und seinen zukünftigen, konservativen Schwiegereltern nach Florida, um ihnen kurz vor der Hochzeit seine jüdisch-liberalen Althippie-Eltern Bernie und Roz vorzustellen - mit naturgemäß chaotischen Folgen. Das Drehbuch setzt auf Wiederholungen bekannter Komikmuster aus dem ersten Teil. Doch die Fockers, Barbra Streisand und Dustin Hoffman, kaschieren hingebungsvoll die typischen Sequel-Symptome.“ (Tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

Million Dollar Baby USA 2004, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Hilary Swank

„Die besten Boxerfilme verdanken ihre Attraktivität nicht nur dem aufgeheizten Klima einer Sporthalle. Sie behandeln vielmehr Fragen gesellschaftspolitischer, moralischer und psychologischer Art. Dasselbe lässt sich von Clint Eastwoods Oscar-prämiertem Film ‚Million Dollar Baby‘ sagen, einer Geschichte um einen alternden Trainer (Eastwood) und eine junge, den Traum vom Boxen lebende Frau (Hilary Swank). Auch hier bildet die Arena lediglich die Kulisse, vor der sich eine schicksalshafte Handlung abspielt, die letztlich grundsätzliche Fragen menschlichen Daseins aufwirft. Wie gewohnt lässt Eastwood seinen Film in ruhigem, aber spannungsvollem Rhythmus ablaufen, wobei er Darstellerin wie Darsteller (sich selbst, Morgan Freeman) zu Höchstleistungen führt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinestar, Cinespace, Wall-Lichtspiele OL

Miss Undercover 2 USA 2005, R: John Pasquin, D: Sandra Bullock, Regina King

„FBI-Agentin Hart (Sandra Bullock) soll die Staatspolizei zur Imagepflege glamourös in den Medien repräsentieren. Doch als ihre Freundin entführt wird, macht das FBI-Mannequin Schluss mit der Charme-Kampagne, stürzt sich Hals über Kopf in den Kampf und muss sich dabei mit ihrer verhassten Leibwächterin zusammenraufen, die das Temperament eines Pitbulls hat. Kinokonfektion von der Stange, mit einem viel zu kurzen Action-Auftritt von Country-Queen Dolly Parton, die von Bullock buchstäblich plattgemacht wird. (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

N

9 Songs Großbritannien 2004, R: Michael Winterbottom, D: Kieran Orien, Margo Stilles

„Michael Winterbottom verknüpft in seinem nicht zufällig 69 Minuten langen Film zwei Dinge, die er laut eigener Aussage schon lange einmal drehen wollte: Rockkonzerte und Hardcore-Sex. „Nine Songs“ erzählt die Geschichte eines jungen Paares ausschließlich über die Musik, die sie hören, und die Liebe, die sie machen. Pech, wenn einen die Songs von Primal Scream oder The Dandy Warhols kaltlassen. Ein Drehbuch gab es auch nicht. Glaubt man dem Regisseur, der vor allem ,aufrichtig‘ sein wollte, war das ein Vorteil. Beim Sehen stellt sich aber ein ziemlich altmodischer Gedanke ein: wie leer die Liebe auf der Leinwand wirkt, wenn sie auf Worte und Gefühle verzichtet.“ (Frankfurter Allgemeine) City

O

One Day in Europe Deutschland 2005, R: Hannes Stöhr, D: Florian Lukas, Erdal Yildiz / Originalfassung mit Untertiteln

„‚One Day in Europe‘ beschreibt in vier Episoden das neue Lebensgefühl in der Alten Welt. Regisseur Hannes Stöhr (‚Berlin is in Germany‘) lässt seine Figuren in Moskau, Istanbul, Santiago de Compostela und Berlin sanfte Kulturschocks erleben und verzweifelt-komisch um eine gemeinsame Sprache ringen. Beschwingt erzählt Stöhr von Diebstählen, Versicherungsbetrügereien und anderen kleinen Missetaten jetziger und kommender EU-Bürger und feiert in Landschaftspanoramen, die bisweilen wie Postkarten wirken, unverhohlen die Vielfalt des sich zusammenraufenden Kontinents.“ (Der Spiegel) Atlantis, Casablanca OL

P

Palindrome USA 2004, R: Todd Solondz, D: Ellen Barkin, Stephen Adly-Guirgis

Aviva will schwanger werden, damit sie jemanden zum Liebhaben hat. Aviva ist dreizehn. Oder vierzig. Sie ist schwarz, weiß, dick oder dünn: Acht verschiedene Darstellerinnen verkörpern Aviva abwechselnd auf ihrer Odyssee durch ein Amerika voll von Pädophilen, religiösen Fanatikern, Mördern und Heuchlern. Ein bitteres, böses, bizarres Kinoexperiment von Todd Solondz (“Happiness“).“ (Cinema) Atlantis

Das Phantom der Oper USA/Großbritannien 2004, R: Joel Schumacher, D: Gerard Butler, Emmy Rossum

„Andrew Lloyd Webber höchstpersönlich hat sich darum gekümmert, dass in der Kinoversion seines Märchens von der Schönen und dem Ungeheuer am Luxus des Fin-de-Siècle-Dekors nicht gespart wird, doch auch die Musik mit sattem Sound herüberkommt. Leider fehlt es dem Werk an fetzigen Shownummern oder parodistischem Witz, und auf die Dauer wird der schmachtende Schmalz der Melodien zur tranigen Qual.“ (Der Spiegel) City

Die Pseudo-Braut – Egreti Gelin Türkei 2005, R: Atif Yilmaz, D: Nurgül Yesilçay, Metin Akpinar / Originalfassung mit Untertiteln

„Die ersten sexuellen Erfahrungen stellen alle Jugendlichen vor Probleme. Eine interessante Lösung wurde zur Zeit des Osmanischen Reichs in bestimmten Regionen Anatoliens entwickelt. Die vom Islam geprägte Gesellschaft ließ eine freizügige Lehre und Praxis von ‚Pseudo-Bräuten‘ zu. Diese soziale Institution existierte noch bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts und gab Regisseur Atif Yilmaz Anstoß zu einem bewegenden Liebesdrama, das nun in die Kinos kommt. Sozialkritisch beobachtet er auch, wie sich die junge türkische Republik damals von alten Traditionen trennte.“ (abacho.movies.) Cinestar

R

Ray USA 2004, R: Taylor Hackford, D: Jamie Foxx, Kerry Washington

„Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches Heldengemälde: Das Jammertal, u. a. Charles‘ Kampf mit seinen inneren Dämonen, seine Vielweiberei und seine Jahrzehnte lange Heroinsucht, wird in diesem komplexen und in satten Farben gefilmten Sittenbild ebenso thematisiert wie die Höhenflüge. Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Oscargewinner Jamie Foxx als ‚Ray‘-“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Cinestar

Reine Chefsache! USA 2004, R: Paul Weitz, D: Dennis Quaid, Scarlett Johansson

„‘Reine Chefsache‘ ist ein Plädoyer für das Prinzip: Alter vor Schönheit. Doch bevor es so weit ist, wird dem routinierten Anzeigenleiter (Dennis Quaid) zunächst ein junger Chef (Topher Grace) vor die Nase gesetzt, der halb so alt ist wie er selbst und sich auch noch prompt in seine Tochter (Scarlett Johansson) verliebt. Die Emotionen kochen hoch, beide arbeiten sich aneinander ab, am Ende siegt jedoch der erfahrene Ältere über den smarten Jungkarrieristen. In seinem beschwingten Feel-Good-Movie beschreibt Regisseur Paul Weitz präzise, wie seine Helden zur bloßen Manövriermasse eines Großkonzerns werden: eine sehr genau beobachtete, beißende und dennoch liebevolle Satire auf die schöne, neue Arbeitswelt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinestar

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Schauburg, Cinemaxx DEL, Casablanca OL

Robots USA 2005, R: Chris Wedge

„“Robots“ kommt daher wie Hollywoods Verfilmung von Frank Schirrmachers Bestseller „Methusalem-Komplott“: In einer schönen Maschinenwelt rebellieren angerostete Roboter, die nicht zum alten Eisen zählen möchten, gegen den Jugendwahn eines Großkonzerns, der ihnen Ersatzteile verweigert. Der chromblitzende Vorstandsvorsitzende argumentiert im Interesse seiner Aktionäre, hat aber eine Schraube locker - wegen seiner Mutter: Die will ihn zur mächtigsten Maschine der Welt machen. Das neue Wunderwerk des Animationsfilmers Chris Wedge (“Ice Age“) feiert seine Helden mit überschwänglicher Phantasie, könnte sich aber als Konsumbremse erweisen. Wer bringt es noch übers Herz, ein defektes Haushaltsgerät zu entsorgen, wenn er gerade gelernt hat: Liebe deinen Toaster wie dich selbst? (Der Spiegel) Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, Cinestar,Maxx DEL, Casablanca OL, Cinemaxx OL

S

Saw USA 2004, R: James Wan D: Leigh Whannell, Danny Glover

„Ein Mörder bringt seine Opfer dazu, sich selbst zu töten. Bereits in den ersten Minuten dieses ultrafiesen Indie-Schockers wird die Ironie aus dem Horror-Kino der 90er-Jahre endgültig zu Grabe getragen. Wie bei einem Puzzle (englisch: jigsaw) fügt der Film Rückblenden und Parallelhandlungen in das zentrale Kammerspiel ein und etabliert nach und nach das Schreckensszenario eines makabren Serienkillers, der seine Opfer in monströsen Versuchsanordnungen nötigt, das eigene Leben als Segnung anzuerkennen. Anders als in David Finchers „Sieben“ kommt die Moralität nicht in düsteren Bildern daher, die den Schrecken der eigenen Fantasie überlassen, sondern in einer hektisch-schrillen Videoclip-Drastik. Wer sich auf dieses Horror-Puzzle einlässt, sollte also nicht zartbesaitet sein.“ (Cinema) Cinespace

Schöne Frauen Deutschland 2004, R: Sathyan Ramesh, D: Floriane Daniel, Julia Jäger

„Schöne Frauen“ haben‘s auch nicht leicht, sagt der Berliner Regisseur Sathyan Ramesh und lässt fünf Schauspielerinnen (Floriane Daniel, Julia Jäger, Clelia Sarto, Ulrike C. Tscharre und Edda Schnittgard) beim Casting für eine Fernsehserie aufeinander treffen. Einfühlsam zeigt er, wie aus Konkurrentinnen Freundinnen werden, indem sie über alles reden, was Spaß und Ärger macht – vom Traumliebhaber bis zum Hängebusen. Allerdings könnte der Film, der sich ganz dem ausgelassenen Spiel seiner Darstellerinnen anvertraut, ein paar dramaturgische Wendungen mehr vertragen.“ (Der Spiegel) City

Der schöne Tag Deutschland 2001, R: Thomas Arslan, D: Serpil Turhan, Bilge Bingül

„24 Stunden im Leben einer jungen Schauspielerin und Synchronsprecherin türkischer Herkunft im sommerlichen Berlin, die sich von ihrem Freund trennt, ihre Mutter und ihre Schwester trifft und einen jungen Mann kennen lernt, ohne mit ihm eine neue Beziehung anknüpfen zu können. Dramaturgisch extrem zurückgenommene, unaufgeregte „Großstadt-Chronik“, die bei aller erzählerischen Distanz die unspektakulären Alltagsereignisse zu einem anregenden, ebenso ehrlichen wie spannenden Diskurs über Lebensperspektiven und -einstellungen zu verdichten weiß.“ (filmdienst) Kino 46

Shark Skin Man and Peach Hip Girl Japan 1998 R: Katsuhito Ishii, D: Tadanobu Asano, Sie Kohinata / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine schüchterne junge Frau, die ihrem verhassten Onkel entkommen will, und ein abtrünniger Yakuza-Gangster, der Sydikatsgelder gestohlen hat, finden auf ihrer offenbar vom Schicksal vorbestimmten gemeinsamen Flucht zueinander und begeben sich auf eine ebenso blutige wie absurde Reise. Schrill-überdrehte Verfilmung eines Manga, die sich in einer formal virtuosen Tour de Force an einschlägigen westlichen wie östlichen Genrevorbildern anlehnt, dabei aber durchaus einen eigenen Stil findet. Freilich findet die inszenatorische Finesse auf der Ebene der arg dünnen, comic-haft überzeichneten Handlung keine annähernd vertiefte Entsprechung. (filmdienst) Atlantis

7 Zwerge - Männer allein im Wald Deutschland 2004, R: Sven Unterwaldt, D: Otto Waalkes, Nina Hagen

“‘7 Zwerge - Männer allein im Wald‘ macht aus Grimms Märchen eine überdrehte Klamotte und setzt die erstaunliche Drift des deutschen Kinos zur Männergemeinschaft (,(T)Raumschiff Surprise‘, ,Sommersturm‘, ,Männer wie wir‘) fort. Unter Anleitung von Otto Waalkes und der Regie Sven Unterwaldts darf die deutsche Komiker-Prominenz von Mirco Nontschew bis Rüdiger Hoffmann ihre Nasen ins Bild halten, um Lust-, Kraft- oder Kochzwerge zu spielen. Die Spielfreude der Akteure entschädigt in diesem albernen, aber überraschend liebevollen Film für manche eher mittelguten Witze.“ (Der Spiegel) City

Sky Captain and the World of Tomorrow USA/Großbritannien/Italien 2004, R: Kerry Conran, D: Gwyneth Paltrow, Jude Law

“Jude Law kämpft als tollkühner Bomberpilot an der Seite von Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie in einer am Rechner entstandenen Welt von gestern für die Zukunft der Menschheit. Roboter-Attacken wie aus ,Kampf der Welten‘, kreisförmig visualisierte Funksignale wie in der ,Flash Gordon‘-Reihe, experimentelle Überblendungen à la ,Citizen Kane‘ und knisternde Wortgefechte wie aus einem Spencer-Tracy-und-Katharine-Hepburn-Film mögen wie eine Checkliste für unvergessliche Momente der frühen Filmgeschichte wirken. Über deren in ihrer Konsequenz bahnbrechende, perfekte digitale Umsetzung mit monochromen Farbpaletten und großartigen Licht-und-Schatten-Effekten muss man trotzdem staunen.“ (Cinema) City

Sophie Scholl - Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) Schauburg, Cinemaxx, Wall-Lichtspiele OL

Spanglish USA 2004, R: James L. Brooks, D: Adam Sandler, Téa Leoni

„Bezeichnenderweise sieht man in diesem Film nie jemanden arbeiten: weder John Clasky, den 4-Sterne-Koch wider Willen, noch seine Gattin, ihre Mutter oder die beiden Kinder. Auch die mexikanische Haushaltshilfe Flor darf im Rahmen ihrer Tätigkeit höchstens mal die komplizierte Kaffeemaschine bestaunen. Ansonsten besteht das Leben aus soviel Freizeit für alle, dass einen schnell das Gefühl beschleicht, die in diesem Comedy-Drama verhandelten Probleme – Ehekrise, Culture-Clash, Pubertät und Alkoholismus – seien allenfalls Problemchen, die sich augenblicklich in Luft auflösen würden, falls diese Menschen nur etwas zu tun fänden.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx OL

Stratosphere Girl Niederlande/Deutschland/Italien/Schweiz/Großbritannien 2004, R:M.X. Oberg, D: Chloé Winkel, Rebecca Palmer

Kritik siehe auf der nächsten Seite Kino 46

Suite Havanna Kuba 2003, R: Fernando Pérez, D: Francisquito, Norma Pérez / Originalfassung mit Untertiteln

„Fernando Pérez lässt uns 24 Stunden am Leben in seiner Heimatstadt teilhaben. Der Film zeigt uns ein Dutzend “durchschnittliche“ Kubaner an einem Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen und bietet damit zugleich ein intimes Porträt der Stadt Havanna. „Suite Havanna“ ist der neueste Film von Fernando Pérez, der in Deutschland durch „Hello Hemingway“ und “La vida es silbar/Das Leben ein Pfeifen“ bekannt wurde. Der Film hat in Kuba bereits viel Aufsehen und Emotionen erregt: In Havanna stürmten die Leute das Kino, in Miami rissen sich die Exilkubaner um die ersten Raubkassetten.“ (bremerfilmkunsttheater) Atlantis

Die syrische Braut Frankreich/Deutschland, Israel 2004, R: Eran Riklis, D: Clara Khoury, Hiam Abbas

„Mona aus dem Drusen-Dorf Majdal Shams soll Tallel, einen Verwandten und Star in einer syrischen TV-Soap, heiraten. Die Familien haben die Verbindung arrangiert, das Problem ist nur: Mona hat ihren Verlobten noch nie getroffen und muss von der israelischen Seite der Golanhöhen auf die syrische umziehen. Und darf nie wieder zurück. Es ist ein Abschied von der Familie für alle Zeit. Monas Vater, politisch fortschrittlich, ist daheim ein Patriarch. Aber er hat die Familie nicht im Griff. Die Kinder gehen eigene Wege, die Israelis machen ihm das Leben schwer, und für die Syrer sind die Drusen nur Statisten im Machtpoker. So wird eine kleine Familiengeschichte zum großen Drama, in dem alle gegen die Wirklichkeit rebellieren. Bei dem Film von Eran Riklis stimmt einfach alles: der Plot, die Inszenierung, das Tempo, sogar das Wetter; eine Heimatgeschichte auf einer Weltbühne, im Niemandsland zwischen Israel und Syrien, eine leise Komödie mit dicken Trauerrändern.“ (Der Spiegel) Cinema, Casablanca OL

T

Der Tango der Rashevski Belgien/Luxemburg/Frankreich 2003, R: Sam Garbarski, D: Hippolyte Girardot, Michel Jonasz

„Anlässlich des Todes der Mutter, die im KZ ihren Glauben verloren hatte, kommt eine liberale französisch-jüdische Familie zusammen. Über der Frage, wie sie beerdigt werden soll, geraten Söhne, Enkel und deren Anhang, praktizierende und nicht praktizierende Juden, aneinander, wobei sie die Liebe zum Tango stets zusammenhält. Ein mit virtuoser Leichtigkeit inszeniertes Porträt jüdischer Befindlichkeiten, das eindrücklich die Nachwirkungen des Holocaust auf die späteren Generationen, Identitätskrisen, Entfremdung und Zusammengehörigkeiten auffächert.“ (filmdienst) City

Team America USA 2004, R: Trey Parker

“‘Team America‘ nennt sich eine US-Spezialeinheit zur internationalen Terrorismusbekämpfung, die kaum weniger Schäden anrichtet als ihre Gegner und gleich zu Beginn den Eiffelturm umlegt. Der Hauptfeind dieses rasanten und komischen Marionetten-Spielfilms ist jedoch die politische Korrektheit: Mit Scherzen, die am liebsten unter die Gürtellinie zielen, nehmen die Filmemacher Trey Parker und Matt Stone (,South Park‘) die Kriegstreiberei der Bush-Regierung ebenso unter Feuer wie die Betroffenheit selbsternannter Friedensengel aus Hollywood - von Tim Robbins bis Sean Penn. Nur manchmal gefällt sich die bitterböse und garantiert nicht jugendfreie Satire etwas zu sehr in ihrer eigenen Geschmacklosigkeit.“ (Der Spiegel) City

The Door in the Floor USA 2004, R: Tod Williams, D: Jeff Bridges, Kim Basinger

“Jeff Bridges und Kim Basinger in einer triumphalen Verfilmung von John Irvings Roman ,Witwe für ein Jahr‘ - allerdings, mit Irvings Zustimmung, nur von dessen erstem Drittel. Vor Jahren sind die beiden Söhne von Marion und Ted Cole bei einem Unfall ums Leben gekommen. Eine Tragödie, die das Paar nie verwunden hat. Ted, Kinderbuchautor, Illustrator und selbstgefälliger Bohemien, flüchtet sich in Affären. Marion Cole geht so in ihrer Trauer auf, dass ihre fünfjährige Tochter Ruth eine innigere Beziehung zu den Fotografien ihrer Brüder als zu ihrer Mutter hat. Entstanden ist ein Film, bei dem Lachtränen und Schluchzer nur einen Wimpernschlag auseinanderliegen.“ (Cinema) Gondel

The Ring II USA 2005, R: Hideo Nakata, D: Naomi Watts, Simon Baker

„Das garstige Geisterkind Samara ist zurück - und zwingt Journalistin Rachel, die Heldin aus Teil eins des Grusel-Hits, zu einer grausigen Entscheidung. Für die Fortsetzung des Kult-Gruslers, das im japanischen Original sogar aus drei Teilen besteht, übernahm der echte „Ring“-Meister die Regie: Hideo Nakata hält sich eng an die eigene Vorlage. Sein ebenso abgründiger wie ins Mark gehende Schocker mag zwar nicht immer logisch erscheinen. Auch wirkt die Mutter-Sohn-Beziehung so kühl wie Samaras Brunnengrab. Das macht „The Ring 2“ jedoch nicht weniger dramatisch.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Die Tiefseetaucher USA/Italien 2004, R: Wes Anderson, D: Bill Nurray, Owen Wilson

„Bill Murray erwacht als Unterwasserfilmer Steve Zissou in „Die Tiefseetaucher“ in einer bodenlosen Lebenskrise, die er mit Buster-Keaton-Miene und roter Cousteau-Mütze bekämpft. Gerade hat ein ominöser Jaguar-Hai seinen Mentor gefressen, die Gelder fürs nächste Filmprojekt versiegen, die Ehefrau (Anjelica Huston) ist dabei, sich zu trennen. Wes Andersons jüngster Film bezaubert mit wunderbaren Miniaturen,schräger Musik (David Bowie auf Portugiesisch), bunten Fantasiefischen und einem hochkarätigen Ensemble (u.a. Cate Blanchett, Owen Wilson, Willem Dafoe).“ (tip) Cinema

U

Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara

„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) City

V

Vanity Fair USA 2004, R: Mira Nair, D: Reese Witherspoon, James Purefoy

Stanley Kubrick plante schon in den 70er Jahren, den Roman „Vanity Fair“ von William Makepeace Thackeray zu verfilmen, schreckte aber vor den Ausmaßen solch einer Adaption zurück und inszenierte statt dessen „Barry Lyndon“, der auf einem kleineren , damals fast vergessenen Werk des gleichen Autoren basiert. Solche Hemmungen hatte die indische Filmemacherin Mira Nair zum Glück nicht, als sie die tausend Seiten dieses grandiosen Sittengemäldes des 19. Jahrhunderts auf 137 Filmminuten verdichtete. Keck hat sie Thackerays Sozialsatire in eine romantische Komödie verwandelt, und so erinnert ihr Film manchmal eher an indische Melodramen als an seriöse Literaturverfilmungen. Wie schon in „Monsoon Wedding“ hat sie ein gutes Gespür für die komischen Seiten von Hochzeiten, Empfängen und anderen möglichst pompösen gesellschaftlichen Ereignissen. Zum Ende des Films hin wird sie so übermütig, dass sie eine für das populäre indische Kino typische Musiknummer mit der im Sari tanzenden Reese Witherspoon in den Film einbaute, von der natürlich bei Thackeray nicht eine Zeile zu finden ist. (hip) Cinespace

Die Verschwörung im Berlinexpress Schweden 2003, R: Peter Dalle

„Es ist 1945, und der schwedische Lektor Gunnar Wern besteigt in Stockholm den Berlin-Express, um die zerbombte Reichshauptstadt mit aufbauen zu helfen. Doch im Zug kommt es nach einem Mordkomplott zu einer absurden Kettenreaktion aus gut gemeinten Absichten und boesen Konsequenzen. Eine rabenschwarze Komödie, die Regisseur Peter Dalle geschickt in das Film-Noir-Ambiente der 40er eingebettet hat und respektlos die großen Klassiker des Zug-Komplott-Genres wie „Mord im Orient-Express“ zerfleddert“. (tip) City

W

Wenn Träume fliegen lernen USA/Großbritannien 2004, R: Marc Foster, D: Johnny Depp, Kate Winslett

„Bio-Pic über den schottischen Autor und ,Peter Pan‘-Schöpfer J.M. Barrie. Regisseur Marc Foster erzählt dabei die Geschichte der Inspirationsquelle für Barries verwunschene, von aufmüpfigen Kindern, Piraten und Elfen bevölkerten Bücher. Johnny Depp spielt Barrie mit einer Mischung aus Zartgefühl und überschäumender Spielfreude. Nicht zuletzt entwirft der Film auch ein Sittenporträt der edwardianischen Gesellschaft, ihrer Codes, Umgangsformen, Hierarchien und Ressentiments“. (tip) City

Die wilden Kerle 2

„Die Fortsetzung der Verfilmung von Joachim Masanneks erfolgreicher Kinderbuchreihe, aus der bisher über 1,7 Millionen Exemplare verkauft wurden, steht dem ersten Teil an Witz und Charme kaum nach. Erneut feiert Regisseur Masannek Fußball als perfekten Ausdruck jugendlichen Lebensgefühls. Diesmal muss die sympathische Kicker-Gang nicht nur ein knüppelhartes Match nach dem anderen gewinnen, sondern auch ihre Mitspielerin Vanessa (Sarah Kim Gries), die bezaubernde Königin des Alptraumpasses, von einer gegnerischen Truppe zurückerobern“. (Spiegel) Cinema, City, Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

Willenbrock Deutschland 2004, R: Andreas Dresen, D: Axel Prahl, Inka Friedrich

„Bernd Willenbrock ist Gebrauchtwagenhändler und hat es zu etwas gebracht. Er ist verheiratet und lässt auch nebenher nichts anbrennen. Seine Welt scheint ihm sicher und überschaubar. Aufwendiger und professioneller gemacht als „Halbe Treppe“, aber von gleicher atmosphärischer Dichte, Nähe und Symphatie für die Figuren und präziser Milieubeschreibung ist dieses authentische Porträt eines (Ost-)Aufsteigers der in existenzielle Not gerät. Höchstes Lob für eine eindrucksvolle Ensembleleistung“. (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Gondel

Z

2046 Hongkong/Frankreich 2004, R: Wong Kar-wai, D: Gong Li, Takuya Kimura

„Hongkong-Regisseur Wong Kar-Wai entwirft eine visuell wie narrativ eindrucksvolle Symphonie von Erinnerung und Zukunft, Treue und Verrat, Liebe und Tod. Schauplatz ist Hongkong in den späten 60er Jahren, unterbrochen durch Rückblenden zum früheren Leben des Protagonisten in Singapur sowie eine Serie von phantastischen Ausblicken in das Jahr 2046. Im Zentrum stehen seine Affären mit vier verschiedenen Frauen, doch diese Verbindungen werden überschattet durch die Erinnerung einer romantischen Liebe zu einer verheirateten Frau, die niemals ausgelebt wurde.“ (tip) City

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