SYRIEN: Blutvergießen in Homs geht weiter
DAMASKUS | Syriens Regime setzt die Offensive gegen seine politischen Gegner unvermindert fort – auch nach dem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Damaskus. Allein in der Protesthochburg Homs wurden gestern Aktivisten zufolge mindestens 68 Menschen getötet. Westliche und arabische Staaten verstärkten den diplomatischen Druck auf Präsident Baschar al-Assad.
Syrische Aktivisten berichteten, das Viertel Baba Amro in Homs sei von der Armee unter Beschuss genommen worden. 23 Gebäude wurden demnach dem Erdboden gleichgemacht. Drei Familien seien von Milizionären in ihren Häusern massakriert worden, 19 Menschen wurden mit Messern getötet. In zwei Krankenhäusern seien 18 Frühchen in Brutkästen gestorben, weil der Strom abgeschaltet worden sei. Die syrische Muslimbruderschaft bezeichnete das Vorgehen in Homs als „Massenmord“.
Russland sprach sich derweil vehement gegen eine militärische Einmischung aus. Regierungschef Wladimir Putin sagte nach Angaben der Agentur Interfax, das Volk müsse selbst über sein Schicksal entscheiden. (dpa)
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