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elvis in mali: das comeback der blues-veteranen boubacar traoré und ali farka touré

Dass der Blues eigentlich in Mali geboren wurde, am Ufer des Nigers und nicht des Mississippi, ist eine schöne Legende, die immer wieder gern bemüht wird. Der Gitarrist Boubacar Traoré, Spitzname „Kar Kar“, trat in den frühen Sechzigerjahren im Elvis-Outfit auf und stieg nach der Unabhängigkeit seines Landes 1960 zum Idol auf. Jeden Morgen ertönte seine Stimme im Radio, bis er sich vom Erfolg zurückzog. In den Neunzigerjahren motivierten ihn westliche Produzenten zu Plattenaufnahmen, und der Regisseur Jacques Sarasin widmete ihm den Dokumentarfilm „I’ll sing for you“ (Faire Bleu/ Harmonia Mundi). Beim „Afrika Festival“ in Würzburg wird er sein vorerst einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr geben.

Einer großen Anhgängerschaft unter Blues-Fans erfreut sich auch Ali Farka Touré (Foto rechts) – spätestens seit sich Ry Cooder mit ihm zum Gitarrendialog „Talking Timbuktu“ traf. Zwar hatte er angekündigt, sich ganz von der Bühne zurückzuziehen, und wurde in seinem Heimatdorf Niafunké sogar zum Bürgermeister gewählt. Zuletzt erschien von ihm das Album „Red and Green“ mit Archivaufnahmen aus seinen Anfangsjahren. Nach fünf Jahren Pause aber hat ihn sein Produzent Nick Gold doch wieder zu Aufnahmen überreden können. So sind für dieses Jahr gleich mehrere Alben von ihm angekündigt, eines davon im Duett mit dem Kora-Virtuosen Toumani Diabaté. Wahrscheinlich wird er auch zu Konzerten nach Europa kommen; Termine stehen aber noch nicht fest.

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