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Akrobatisch und gefährlich

betr.: „Eine Art Literatur“ (Wrestlingshow), taz vom 22. 4. 05

Der Anfang Ihres Berichtes lässt hoffen; so geben Sie sich als „Wrestling-Neuling“ zu erkennen und wollen sich erst „die Grundregeln vergegenwärtigen“. Anstatt aber dann wirklich einige der Regeln zu erläutern, die es im Wrestling durchaus gibt, driften Sie ab in die alte Leier, dass man sich im Wrestling nicht wirklich wehtut. Und dass alle Kampfsituationen vorher abgesprochen seien. Haben Sie schon mal versucht, sich 20 Minuten „Kampfsituationen“ mit Körperkontakt zu verinnerlichen? Oder ganz eine noch simplere Frage: Wie sehr muss denn der „Ringboden gefedert“ sein, damit auch Stürze aus zwei Meter Höhe nicht „wehtun“?! Ich schlage nicht nur Ihnen, sondern allen, die so denken, vor, nur eine einzige Trainingslektion in einer professionellen Wrestlingschule (von denen es auch in Deutschland einige sehr gute gibt) zu absolvieren. Und ich versichere Ihnen, Ihre Meinung wird sich schlagartig ändern.

Schade dann auch, dass Ihnen beim einzigen informativen Teil auch noch redaktionelle Fehler unterlaufen. Der Durchbruch des Wrestlings gelang der World Wrestling Federation – und nicht der Foundation. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass Sie Ihren Bericht wenigstens halbwegs positiv beenden, indem Sie sagen, dass es doch „schön war“. Schade nur, dass Sie diese akrobatische und mitunter auch gefährliche Sportart so verharmlosen und als reine Schauspielerei abtun. MARCO JAGGI, Busswil, Schweiz

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