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KUNSTRÄUME

Wir laufen der Allegorie nach, bis sie sich auflöst: Unter dem Jahresmotto „2plus“ motiviert die Galerie unterschiedliche Künstler zur Zusammenarbeit. Diesmal versuchen die experimentelle Fotografin Stilla Seis und der Klangkünstler Dennis Tan Raum und Umwelt zu erfassen und durch Bilder, Klang und Objekte synästhetisch Begriffe darzustellen: Bilder lösen sich auf im „Rauschen“ und Wassergläser rauschen mit elektronischer Hilfe. Nachtspeicher23 e. V., Lindenstr. 23, Sa + So 15–18 Uhr. Bis 11. März. www.nachtspeicher23.de

Ausstellung: Für ein paar Tage sind in einem Haus über 60 Einzelausstellungen zu sehen: Von Irina Alexandrowa bis Steffen Zillig präsentieren die jungen Künstlerinnen und Künstler des Jahrgangs 2011 ihre Diplom- und Masterarbeiten. Räume sind unter grünblau schillerndes Wasser gesetzt (Christin Kaiser) oder gänzlich zugegipst (Simon Hehemann/Stefan Vogel), es gibt Primärdemonstrationen von rechten Winkeln auf blauem Grund oder Scheiße, die zu Gold wurde (Sonja Vollmer). Am Eröffnungsabend wurde nicht nur lange gefeiert, es wurde auch Geld vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte Karl-H.-Ditze-Preis wurde gesplittet: 7.000 Euro gingen an den Filmemacher Victor Orozco, 3.000 Euro bekam die den Zweifel kultivierende Kunst=Leben-Künstlerin Jennifer Bennett. Das Stipendium der Hansestadt Hamburg bekam Oliver Bulas. Hochschule für bildende Künste, Lerchenfeld. Bis Sonntag, 26. Februar, täglich 14–20 Uhr. Öffentliche Führungen täglich 15 + 18 Uhr

Jürgen Heckmanns – Netze-Leitern-Röhren: Für die zweite Ausstellung in der Reihe „Schalten und Walten“ macht der Herforder Künstler alles aus Papier: Wände und Leitern, Trichter und Plateaus, Figurinen und zerbrechlich flatterhafte Gebilde. Mit etwas leimigem Wasser behandelt, trocknet sogar das dünne Makulatur-Papier zu einer plastischen Form. Deren teils zelluläre, teils technoiden Strukturen schweben im Raum, scheinbar ohne dass irgendein Mechanismus einen Zugriff zuließe. Eröffnung: Do, 1. 3., 19 Uhr, Einstellungsraum e. V., Wandsbeker Chaussee 11, Do + Fr 17–20 Uhr. Bis 23. März. www.einstellungsraum.de

Lucja Romanowska – Rohstoff: Die Bilder der aus Polen stammenden Fotografin sind realitätsnah, aber an der Grenze zum Unerwarteten. Denn sie umgeht gängige Sichtweisen: Dokumentarfotos von Straßenpunks und Obdachlosen zeigen Würde und Erhabenheit, vermeintlich vertraute Szenarien dagegen vermitteln Anzeichen der Entfremdung. Gezeigt wird ein Querschnitt aus den letzten Jahren. Affenfaust, Detlev-Bremer-Straße 15, Mi + Do 11–20, Sa 12–16 Uhr. Bis 11. März. www.affenfaust.org

HAJO SCHIFF

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